Hélène Grimaud zu Gast in Berlin
Hélène Grimaud spielt bei ihrem Berliner Gastspiel mit dem Deutschen Symphonie-Orchester das G-Dur-Konzert von Maurice Ravel. Mit 39 kann die französische Pianistin auf eine zwanzigjährige Karriere zurückblicken. Mit 13 war sie am Pariser Konservatorium angenommen worden, mit 18 bereits weltbekannt. Ihre temperamentvollen Interpretationen sind berühmt, ebenso wie ihr Leben mit Wölfen in einem von ihr gegründeten Naturreservat in den USA, das sie einige Jahre lang neben ihrer Konzerttätigkeit geführt hat.
Ihr Debüt beim DSO gab Hélène Grimaud 1995 mit Beethovens 5. Klavierkonzert, und nun spielt sie – als eines der wenigen französischen Werke – das Klavierkonzert in G-Dur von Maurice Ravel. Quasi als Eröffnung des Konzertabends gibt es eine Komposition seines US-amerikanischen Zeitgenossen Charles Ives. Er gilt nach langen Jahren der Unterschätzung inzwischen längst als einer der progressivsten und innovativsten Komponisten des zwanzigsten Jahrhunderts. Zu den unverständlicherweise selten gespielten Werken gehört auch Ives’ Orchestral Set No. 2, entstanden zwischen 1915 und 1929. Außermusikalischen Gehalt bekommen die drei Sätze nicht nur durch die programmatischen Titel, sondern auch durch die Zitierung und Verfremdung musikalischen Materials, das historisch oder persönlich mit Ereignissen und Situationen der amerikanischen Geschichte verknüpft ist. Das dritte Werk des Abends ist Strawinskys Ballettmusik „Le Sacre du Printemps“, ein Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts. Bei seiner Pariser Uraufführung im Jahr 1913 löste es einen Skandal aus, der vor allem der Bühnenhandlung geschuldet war, aber auch die Musik war für das Premierenpublikum ungewohnt direkt und archaisch.
„Das Konzert präsentiert drei Kompositionen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, die die Abkehr vom Traditionellen mehr oder weniger stark akzentuieren. Es ist bezeichnend für die verschlungenen Wege der Musikgeschichte, dass Strawinskys expressionistischer Sacre du Printemps – das früheste und radikalste Werk des Abends – seine Gestalt aus dem Umsturz alles Gewohnten gewinnt. Ravels Klavierkonzert hingegen, fast zwanzig Jahre später entstanden, orientiert sich noch an formalen Idealen des Klassizismus – und schafft das Neue aus dem Inneren des Alten heraus. Zusammen mit Ives’ Collagetechnik stehen die drei Werke für ein hochspannendes, anregendes und ungemein farbiges Konzerterlebnis, das man nur wärmstens empfehlen kann.“
(Maximilian Rauscher in den DSO-Nachrichten 3/4 2008)
Live aus der Philharmonie Berlin
Charles Ives
„Robert Browning Ouverture” (Orchestral Set No. 2)
Maurice Ravel
Konzert für Klavier und Orchester G-Dur
ca. 20:55 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Igor Strawinsky
„Le sacre du printemps“
Hélène Grimaud, Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Ingo Metzmacher
„Das Konzert präsentiert drei Kompositionen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, die die Abkehr vom Traditionellen mehr oder weniger stark akzentuieren. Es ist bezeichnend für die verschlungenen Wege der Musikgeschichte, dass Strawinskys expressionistischer Sacre du Printemps – das früheste und radikalste Werk des Abends – seine Gestalt aus dem Umsturz alles Gewohnten gewinnt. Ravels Klavierkonzert hingegen, fast zwanzig Jahre später entstanden, orientiert sich noch an formalen Idealen des Klassizismus – und schafft das Neue aus dem Inneren des Alten heraus. Zusammen mit Ives’ Collagetechnik stehen die drei Werke für ein hochspannendes, anregendes und ungemein farbiges Konzerterlebnis, das man nur wärmstens empfehlen kann.“
(Maximilian Rauscher in den DSO-Nachrichten 3/4 2008)
Live aus der Philharmonie Berlin
Charles Ives
„Robert Browning Ouverture” (Orchestral Set No. 2)
Maurice Ravel
Konzert für Klavier und Orchester G-Dur
ca. 20:55 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Igor Strawinsky
„Le sacre du printemps“
Hélène Grimaud, Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Ingo Metzmacher