"Heist-Movie" am Theater

Den Filmraubzug auf die Bühne bringen

10:23 Minuten
Eine Szene aus der Inszenierung "Der große Kunstraub" mit etlichen Bildteilen im Hintergrund mehrerer Akteure.
Raubzüge im Film auf die Bühne bringen: "Der große Kunstraub" von Alexander Eisenach. © Schauspiel Frankfurt / Robert Schittko
Alexander Eisenach im Gespräch mit André Mumot · 05.02.2022
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In sogenannten Heist-Movies werden verwegen ausgeführte Raubzüge en détail durchgespielt. Nun kombiniert Alexander Eisenach am Schauspiel Frankfurt die erzählerischen Mittel der Gaunerkomödie mit der Auseinandersetzung um die koloniale Vergangenheit.
Wenn man verfolgt, wie erfahrene Profi-Kriminelle minutiös einen Einbruch planen und diesen dann mit Raffinesse und Risikobereitschaft durchführen, schaut man sich wahrscheinlich gerade ein sogenanntes Heist-Movie an. "Rififi" von 1955 ist der berühmte Klassiker dieses Genres über Raubüberfälle. Viele erfolgreiche Filme folgten: "Ocean's Eleven“ etwa samt mehreren Fortsetzungen.

Themen der Gegenwart anschaulich machen

Wohl noch nie hat jemand versucht, ausgerechnet dieses Konzept auf die Bühne zu übertragen. Nun ist es so weit. Autor und Regisseur Alexander Eisenach hat grundsätzlich wenig Berührungsängste mit der Adaption von theaterfremden Stoffen und probt am Schauspiel Frankfurt sein Stück "Der große Kunstraub".
Im Gespräch erklärt er, warum gerade klassische Filmstoffe dazu dienen können, große Themen der Gegenwart ohne moralische Überhebung am Theater anschaulich zu machen. In diesem Fall kombiniert er die erzählerischen Mittel der Gaunerkomödie mit der Auseinandersetzung um die koloniale Vergangenheit der Ausstellungsstücke im Berliner Stadtschloss. 

Der große Kunstraub (DGKR)
Regie: Alexander Eisenach
13. bis 21. Februar
Schauspiel Frankfurt

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