Heinrich- Schütz-Tage 2007

Es ist zwar nicht exakt die Bilderbuch-Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär – doch kleinwenig abgeschwächt kann man sie für Johann Philipp Förtsch dennoch geltend machen. Seine Karriere begann als Opernsänger und mündete über Stationen als Dichter, Arzt, Politiker, Hofkapellmeister, Leibmedicus schließlich in die Position des Justizrates. Obwohl sein Ruf sich auf das Land Schleswig-Holstein beschränkte, ist sein beruflicher Werdegang dennoch schillernd und wundersam.
Im Jahre 1652 geboren, ebnete ihm seine schöne Stimme den Weg ins Berufsleben. So kam er 1678 als Bühnensänger an die Hamburger Oper, nachdem er vorher schon Tenorist in der Ratskapelle gewesen war. Weitere Orte seines Schaffens waren Gottorf, Kiel, Husum und Eutin. Ist schon sein Name und Wirken aus unserem heutigen Bewusstsein entschwunden, so kann es seiner Musik nicht besser ergehen. Umso reizvoller ist heute Abend der Versuch, seine Musik wiederzubeleben. Dafür waren ausgiebige musikwissenschaftliche Forschungen von Nöten: die „Musikalischen Dialoge“ werden heute Abend erstmals einem größeren Hörerkreis vorgestellt. Man darf gespannt sein…



Heinrich-Schütz-Tage 2007
Live aus der St. Nikolai-Kirche Hamburg

Hamburger Oper in der Kirche

Johann Philipp Förtsch
Evangeliendialoge
„Wer Jesum liebt“, Dialog zum Stephanusfest (26.12.)
„Wohl dem, der den Herren fürchtet“ für Alt, Tenor, Bass, 2 Violinen, Fagott und Basso continuo
„Die Wunder sind zu groß“, Dialog zum 3. Advent
„Aus der Tiefen“ für Sopran, Violine, Viola da Gamba und Basso continuo
„Ach, was ist doch dieses Leben“, Dialog zum 19. Sonntag nach Trinitatis
„Kommt lasset uns gehen gen Bethlehem“, Concerto cum Aria für fünf Singstimmen, 2 Violinen und Basso continuo
„Ihr Sünder, tretet bald herzu“, Dialog zum 11. Sonntag nach Trinitatis

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Johann Philipp Förtsch
„Du Heiden Trost, du Heil der Welt“, Dialog zum Fest Mariä Verkündigung
„Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen“
für fünf Singstimmen, Streicher, Fagott und Basso continuo
„Herr, meine Tochter ist jetzt gestorben“, Dialog zum 24. Sonntag nach Trinitatis
„Herr, wie lange wiltu mein so gar vergessen“ für 2 Soprane und Basso continuo
„Mensch, was du tust, bedenk das Ende“, Dialog zum 1. Sonntag nach Trinitatis


La Capella Ducale:
Dorothee Mields und Nele Gramß, Sopran
Werner Buchin, Alt
Markus Brutscher und Hans Jörg Mammel, Tenor
Wolf Matthias Friedrich, Bass
Musica Fiata Köln:
Anette Sichelschmidt und Christine Moran, Violine
Andreas Pilger, Viola
Hartwig Groth, Viola da Gamba/Violone
Christian Walter, Dulzian
Christoph Anselm Noll, Orgel
Axel Wolf, Chitarrone
Leitung: Roland Wilson