Heidelberger Frühling

21.04.2013
Das Abschlusskonzert des Heidelberger Frühling 2013 bietet noch einmal Klassik zum Zungeschnalzen: die hochgelobte Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, nach mehreren Gastspielen fast schon eine Institution in Heidelberg, "Alleskönner" Igor Levit, der mit diesem Auftritt seine Residency beschließt, sowie Sir Roger Norrington, eine lebende Dirigentenlegende.
Aber: Auch diesem Ende wohnen diverse Anfänge inne, künstlerische Perspektiven vielfältiger Art. Denn Norrington, Levit und die Bremer treffen hier zum ersten Mal aufeinander. Wie sich die Fulminanz des jungen Pianisten, die Souveränität des Orchesters und die Lebenserfahrung des Dirigenten gegenseitig befruchten, wird ein ganz besonderer Leckerbissen für die Klassikgemeinde.

Schließlich blickt auch Robert Schumanns Klavierkonzert nach vorn: ein hoffnungsfroh-leidenschaftlicher Kommentar zur endlich errungenen Ehe mit Clara, deren Name, als Tonbuchstaben chiffriert, dem Eröffnungsthema wie ein Fanal eingewoben ist.
Und noch ein Neubeginn: Antonín Dvořáks e-Moll-Sinfonie. Wenige Monate nach seinem Eintreffen in den USA hatte der böhmische Komponist gefordert, die amerikanische Musik der Zukunft müsse aus der Folklore von Indianern und Schwarzen erwachsen. Sein Orchesterwerk sollte den Beweis für diese These antreten – freilich auf ganz eigene, persönliche Weise. Die "neue Welt" als Ausblick in eine musikalische Zukunft: Schöner kann ein Festival kaum enden.



Heidelberger Frühling
Kongresshaus Stadthalle Heidelberg
Aufzeichnung vom 20.04.2013

Felix Mendelssohn Bartholdy
Ouvertüre "Ruy Blas" op. 95

Robert Schumann
Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Antonín Dvořák
Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 "Aus der neuen Welt"


Igor Levit, Klavier
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Leitung: Sir Roger Norrington