Heidelberger Frühling

13.04.2014
Sieben Wochen nach Ende der Winterolympiade in Sotschi spielt auch der Heidelberger Frühling die russische "Karte": mit dem Russischen Nationalorchester unter seinem Gründer Mikhail Pletnev und dem weltweit gefeierten Pianisten Boris Berezovsky.
Im selben Jahr 1990, als Pletnev sein Orchester aus der Taufe hob, ging Berezovskys Stern auf: Er triumphierte im Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb. Neben Beethoven und der deutschen Romantik gilt sein Hauptaugenmerk naturgemäß Komponisten seiner Heimat; Rachmaninows 3. Klavierkonzert spielte er bereits zwei Mal auf CD ein. Das Gramophone Magazine nannte Berezovsky "den wahren Nachfahren der großen russischen Pianisten".

Auch Mikhail Pletnev gewann einst den Tschaikowsky-Wettbewerb in der Sparte Klavier, zählt aber seit über zwanzig Jahren zu den renommiertesten Orchesterleitern seines Landes. Der Europäische Dirigentenpreis ist nur eine von vielen Auszeichnungen, die der aus einer Musikerfamilie stammende Pletnev erhielt.

Während Rachmaninows hochromantisches Opus 30 zu den bekanntesten und beliebtesten Klavierkonzert überhaupt gehört, wird man beim Eröffnungswerk des Abends stutzen: Die "Jahreszeiten" – von Glasunow? Tatsächlich widmete sich auch der Schüler Rimsky-Korsakows diesem unerschöpflichen Thema.
Seine "Jahreszeiten" entstanden 1899 zu einem Ballett des legendären Choreographen Petipa, stimmungsvoll und ungeheuer farbenreich komponiert. Im Gegensatz zu vielen Vorgängern schlägt Glasunows Viersatzzyklus allerdings einen Bogen vom Winter zum Herbst.

Stadthalle Heidelberg
Aufzeichnung vom 12.04.2014

Alexander Glasunow
Die Jahreszeiten op. 67
ca. 20:45 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Deutscher Musikwettbewerb - Sind Wettbewerbe noch zeitgemäß?
Stefan Lang im Gespräch mit Benedikt Holtbernd und Hans-Joachim Reiser

Sergei Rachmaninow
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-Moll op. 30

Boris Berezovsky, Klavier
Russisches Nationalorchester
Leitung: Mikhail Pletnev