Hardrock

    Der weißhaarige Gitarrengott

    09.01.2014
    Sein Riff auf "Stairway to Heaven" gehört inzwischen zum Standardrepertoire aller Gitarrenschüler, er selbst hält sich nicht für besonders begabt: Jimmy Page, der mit "Led Zeppelin" Musikgeschichte schrieb, bleibt auch mit 70 bescheiden.
    Geboren wurde er als James Patrick Page im englischen Heston. Mit zwölf begann er, Gitarre zu spielen - eher zufällig, wie er sagt. Doch schon als junger Teenager ist er in der BBC in einer Show für Kinderbands zu sehen, wo er sich artig als "James Page" vorstellt und von seinen Zukunftsplänen nach der Schule spricht. Von Musik war da aber noch keine Rede.
    Doch aus James Page wurde Jimmy, und während seines Kunststudiums wurde er einer der jüngsten und gefragtesten Session-Musiker des brodelnden Londons. So spielte er auf Alben von The Kinks oder den Rolling Stones. Als er 1968 seine eigene Band Led Zeppelin gründete, stieg er auf zum Gitarrengott und schrieb Rockgeschichte. Led Zeppelin gilt bis heute als eine der berühmtesten Rockbands aller Zeiten.
    Hotelzimmer wurden fachgerecht zerlegt
    In den 1970er-Jahren brach Led Zeppelin alle Zuschauerrekorde und verkaufte bis heute mehr als 300 Millionen Platten weltweit. Zu der Zeit pflegten die Band-Mitglieder das Image der skandalträchtigen Rocker: Hotelzimmer wurden fachgerecht zerlegt und alle möglichen Substanzen ausprobiert.
    Led Zeppelins Glitzer-Karriere fand 1980 ihr jähes Ende – der Schlagzeuger John Bonham starb nach einem Alkohol-Exzess in Jimmy Pages' Haus. Die Band löste sich auf, Jimmy Page probierte einige Solo-Projekte, ging diverse musikalische Kollaborationen ein und tat sich mit Led-Zeppelin-Sänger Robert Plant zusammen.
    Außerdem organisierte er ein Led-Zeppelin-Revival mit: 2007 stand die Band nochmals gemeinsam auf der Bühne, der Sohn des Schlagzeugers Bonham saß für diesen Auftritt an den Drums. "Celebration Day" heißt der Film zu diesem besonderen Event.
    Mehr aber werden wir von Led Zeppelin wohl nicht mehr hören: Weitere Shows dieser Art kann sich Page bisher nicht vorstellen. Heute lässt es Jimmy Page ruhiger angehen und spielt nur noch selten auf seiner Gitarre, um neue Akkorde und neue Riffs zu finden.
    abu / Christine Watty
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