Happening der alten Hollywood-Clique
In "Ocean’s 13" treffen sich alte Hollywood-Stars wieder. "The Namesake - Zwei Welten, eine Reise" ist ein Film der Regisseurin Mira Nair über einen jungen Inder, der in Amerika mit seiner Braut eine Familie gründen will. "Das größte Spiel der Welt" handelt von der "wichtigsten Nebensache der Welt".
"Ocean's 13"
USA 2007, Regie: Steven Soderbergh, Schauspieler: George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Ellen Barkin, Al Pacino
Ein Film von Steven Soderbergh, der zu den gegenwärtig interessantesten Filmemachern Hollywoods zählt. Weil er sowohl "cineastisch" wie auch "kommerziell" erfolgreich zu arbeiten versteht. Der am 14. Januar 1963 als zweitältester Sohn eines College-Professors in Atlanta/Georgia geborene Steven begann bereits als Jugendlicher mit der 16mm-Kamera zu drehen und begann seine Laufbahn - ohne Studium - als Cutter. Nebenbei schuf er Kurzfilme.
Schon mit seinem ersten Langfilm schaffte er die Sensation, denn für die Independent-Produktion "Sex, Lügen und Video" bekam er 1989 beim Cannes-Festival - mit 26, als jüngster Regisseur überhaupt - gleich den Hauptpreis, die "Goldene Palme". Danach entstanden die Spielfilme "Kafka" (1991/mit Jeremy Irons, Armin Mueller-Stahl/Alec Guinness) und "König der Murmelspieler" (1993/mit Jesse Bradford + Jeroen Krabbé; derzeit Erstveröffentlichung auf DVD). Mit späteren "Mainstream"-Filmen wie "Out of Sight" (1998/mit George Clooney und Jennifer Lopez) und "The Limey" (1999/mit Terence Stamp) kam der kommerzielle Durchbruch. Für "Trafic - Macht des Kartells" (2000/mit Benicio Del Toro und Michael Douglas) wurde ihm der "Oscar" für die "beste Regie" zuerkannt. Sein im selben Jahr gedrehter Umwelt-Thriller "Erin Brockovich" verhalf Julia Roberts zur "Oscar"-Trophäe. Danach fand er mit cineastischen "Fingerübungen" wie "Voll Frontal" (2002/mit Julia Roberts), "Solaris" (2002/mit George Clooney) und zuletzt mit "The Good German" (2006/mit George Clooney und Cate Blanchett/diesjähriger Berlinale-Wettbewerbsfilm) weniger Zuspruch.
Dafür aber "funktioniert" seit 2001 seine kommerzielle Movie-Arbeit. Der Anlass/Auslöser ist ein uralter Frank-Sinatra-Streifen von 1960, der bei uns am 17.2.1961 unter dem Titel "Frankie und seine Spießgesellen" in die Kinos kam. Originaltitel: "Ocean´s Eleven"; Regie: Lewis Milestone. Story: 11 Freunde, die zusammen in einer Fallschirm-Einheit im Zweiten Weltkrieg aktiv waren, treffen sich unter der Führung von Daniel Ocean (= Frank Sinatra) in Las Vegas, um am Neujahrstag die fünf größten Casinos der Stadt gleichzeitig auszurauben. Die Hauptdarsteller des Films sind Dean Martin, Sammy Davis, Joey Bishop und Peter Lawford, die alle zusammen unter dem Namen Rat Pack (also "Rattenpack") als Sänger hauptsächlich in Las Vegas bekannt waren.
Übrigens: "Frankie und seine Spießgesellen" beziehungsweise "Ocean’s Eleven" war nicht der einzige Film, den das "Rat Pack" zusammengedreht hat. 2001 übernahm Steven Soderbergh, der unter dem Pseudonym "Peter Andrews" auch als Kameramann arbeitet und auch schon mal als "Mary Ann Bernard" für den Schnitt verantwortlich zeichnet, diesen lässig-coolen Oldie-Streich für ein Remake: "Ocean’s Eleven" kam hierzulande am 10. Januar 2002 in die Kinos und hatte dann rd. 4,4 Millionen Besucher. Die u. a. mit
George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Andy Garcia und Julia Roberts prominent besetzte Gauner-Komödie lief charmant-elegant wie cool-unterhaltsam gut durch.
"Ocean’s Twelve", im Dezember 2004 bei uns in den Kinos angelaufen, war ein mit wackligen Bildern versehenes endloses Dauer-Gelaber, das teilweise "wie nebenbei" in Clooneys Haus in Italien aufgenommen wurde. Trotz neuem Blickfang Catherine Zeta-Jones: Ein langweiliger Fortsetzungsfilm mit viel lahmer Heiß-Luft. Nun also nochmal, diesmal aber wieder "Zuhause", in Las Vegas: In "Ocean’s 13" lebt das gute, alte Gemeinsam-Motto wieder auf: "Der Star ist das Team", kehrt die Gauner-Profi-Truppe um Danny Ocean (= natürlich wieder George Clooney) an den Ausgangsort zurück, um einem alten Gauner-Kumpel aus der Patsche zu helfen. (Motto, ganz klar: Freundschaft und Gauner-Ehre.) Der nämlich, bekannt, Reuben Tishkoff (Elliot Gould), wurde vom skrupellosen Hotel-Casino-Besitzer Willy Bank (= "Oscar"-Star Al Pacino) mächtig reingelegt. Also muss der nun ebenso "dicke" ausgenommen werden. Dabei geht es nicht darum, irgendeinen Tresor zu knacken, sondern das Casino des Schurken finanziell ausbluten zu lassen, indem die Gewinnchancen der Spieler auf 100 manipuliert werden.
Ein zwar "etwas" anstrengender, aber dann auch, natürlich, ein fröhlicher Heiden-Spaß… Man stelle sich einen gut gemixten, süffigen, stimmungsvoll-launigen Cocktail vor. Gemixt mit allerlei guten Zutaten. Genau das ist "Ocean’s 13": Eine mit viel Cinemascope-Charme gefüllte, in ultra-elegantem Hochglanzlook photografierte, mit der perfekten Ausstattung umgarnte hochkarätige Star-Gaunerei/Kerle-Spielerei. Man genießt...und lässt es sich "schmecken". Clooney und Brad Pitt sehen zudem mal wieder so was von gut aus und spielen sich so manche hübsche Pointen-Bälle zu (etwa, wenn sie sich über die Oprah-Winfrey-Talkshow lustig machen und, und, und), das man ob des launigen Vergnügens übersehen mag, dass es diesmal an einer kräftigen weiblichen "Begleitung" (nach Julia Roberts und Catherine Zeta-Jones) mangelt.
"Gangster-Liebchen" Ellen Barkin wirft sich zwar voll ins Rennen, kann aber rollenmäßig ihren Vorgängerinnen nicht das Wasser reichen. Dafür aber ist "Erzfeind" Andy Garcia auch wieder mit von der hübschen Party, und diesmal sogar "halb" mit auf Seiten der netten Jungs... Abenteuer und Komik, immer mit einem ironischen Augenzwinkern durchsetzt, dazu ein stimmungsvoller Soundtrack als Hommage an die kultigen TV-Serien der 70er: "Ocean’s 13" ist einfach eine schöne, bunte, launig-unterhaltsame Zwei-Stunden-Leinwand-Show.
"The Namesake- Zwei Welten, eine Reise"
USA/Indien 2006, Regie: Mira Nair, Darsteller: Kal Penn, Irfan Khan, Jagannath Guha, Jacinda Barrett, Zuleikha Robinson, Kalpen Modi
Der Film von Mira Nair ist eine amerikanische Produktion von 2006 der renommierten indischen Regisseurin ("Salaam Bombay"/1987; "Mississippi Masala"/1991; "Monsoon Wedding"/2001/"Goldener Löwe" von Venedig; "Vanity Fair"/2004/mit Reese Whitherspoon). Der Titel lautet übersetzt "Der Namensvetter". Mit der Adaption des gleichnamigen Romans der Pulitzer-Preisträgerin Jhumpa Lahiri ("Melancholie der Ankunft"/2000) entstand ein fesselndes wie realistisches Familiendrama, das über zwei Generationen hinweg die prekäre Balance zwischen Ost und West aufzeigt. Das Leben in und zwischen zwei Kulturen, "erlebt" über 40 Jahre Lebenszeit, vom Ende der 60er bis heute. Nach einer nach Bengali-Tradition arrangierten Ehe zwischen einer Sängerin und einem Wissenschaftler zieht das Paar von Kalkutta nach New York.
Er arbeitet dort als Dozent für Literatur, Sie bleibt zuhause und fühlt sich trotz der vorwiegend indischen Vorort-Nachbarschaft alleingelassen. Erst nach und nach, und ganz behutsam, lernen die Eheleute sich überhaupt erst einmal kennen, schätzen und lieben. Doch erst die nächste Generation, mit dem ältesten Sohn Gogol, fängt an, sich in den USA "richtig-heimisch" zu fühlen und rebelliert gegen die häuslichen Ur-Heimat-Traditionen. Mit sehr viel gescheitem Humor und einer wunderbar-respektvollen Zärtlichkeit erzählt die heute 49-jährige Filmemacherin, die selbst als 19-Jährige aus Neu-Delhi zum Harvard-Studium in die USA kam, als bekannteste anglo-indische Filmemacherin Pionierarbeit für das Weltkino leistete und heute selbst zwischen Asien und New York pendelt, eine sanft-spannende, nachvollziehbare, schöne Familien-Geschichte. Intelligent wie glaubwürdig. Unterstützt von einem erstklassigen Schauspieler-Ensemble (mit hierzulande unbekannten Akteuren). Reifes, feines Epos als großartig- universelles Zwei-Stunden-Unterhaltungskino über den historischen wie aktuellen "Zusammenstoß der Kulturen".
"Das größte Spiel der Welt"
Deutschland/Spanien 2006, Regie: Gerardo Olivares, Darsteller: Zeinolda Igiza, Shag Humar Kahn, Abu Aldanish
Der Film von Gerardo Olivares ist eine 88-minütige Co-Produktion Deutschland/Spanien von 2005 und handelt von der "wichtigsten Nebensache der Welt": vom Fußball. Im Gegensatz zu seinen früheren Werken präsentiert der spanische Regisseur diesmal keine reine Dokumentation, sondern erzählt von drei gleichlautenden "Absichten" in den entferntesten Winkeln unserer Erde: Mongolische Nomaden, afrikanische Tuaregs und brasilianische Amazonas-Indianer und ihr Bemühen, ihre Anstrengung und ihren Aktionismus um das WM-Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 zwischen Deutschland und Brasilien in Yokohama am Fernseher verfolgen zu können. In einer amüsanten Mixtur aus Dokument und Spiel/Komödie entsteht die globale, idealistische Utopie einer besseren Welt. Nach den Tibet-Mönchen in "Spiel der Götter" (1999) geht es erneut um Alltag und den Fußball als völkerverbindendes Amüsement-Element.
USA 2007, Regie: Steven Soderbergh, Schauspieler: George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Ellen Barkin, Al Pacino
Ein Film von Steven Soderbergh, der zu den gegenwärtig interessantesten Filmemachern Hollywoods zählt. Weil er sowohl "cineastisch" wie auch "kommerziell" erfolgreich zu arbeiten versteht. Der am 14. Januar 1963 als zweitältester Sohn eines College-Professors in Atlanta/Georgia geborene Steven begann bereits als Jugendlicher mit der 16mm-Kamera zu drehen und begann seine Laufbahn - ohne Studium - als Cutter. Nebenbei schuf er Kurzfilme.
Schon mit seinem ersten Langfilm schaffte er die Sensation, denn für die Independent-Produktion "Sex, Lügen und Video" bekam er 1989 beim Cannes-Festival - mit 26, als jüngster Regisseur überhaupt - gleich den Hauptpreis, die "Goldene Palme". Danach entstanden die Spielfilme "Kafka" (1991/mit Jeremy Irons, Armin Mueller-Stahl/Alec Guinness) und "König der Murmelspieler" (1993/mit Jesse Bradford + Jeroen Krabbé; derzeit Erstveröffentlichung auf DVD). Mit späteren "Mainstream"-Filmen wie "Out of Sight" (1998/mit George Clooney und Jennifer Lopez) und "The Limey" (1999/mit Terence Stamp) kam der kommerzielle Durchbruch. Für "Trafic - Macht des Kartells" (2000/mit Benicio Del Toro und Michael Douglas) wurde ihm der "Oscar" für die "beste Regie" zuerkannt. Sein im selben Jahr gedrehter Umwelt-Thriller "Erin Brockovich" verhalf Julia Roberts zur "Oscar"-Trophäe. Danach fand er mit cineastischen "Fingerübungen" wie "Voll Frontal" (2002/mit Julia Roberts), "Solaris" (2002/mit George Clooney) und zuletzt mit "The Good German" (2006/mit George Clooney und Cate Blanchett/diesjähriger Berlinale-Wettbewerbsfilm) weniger Zuspruch.
Dafür aber "funktioniert" seit 2001 seine kommerzielle Movie-Arbeit. Der Anlass/Auslöser ist ein uralter Frank-Sinatra-Streifen von 1960, der bei uns am 17.2.1961 unter dem Titel "Frankie und seine Spießgesellen" in die Kinos kam. Originaltitel: "Ocean´s Eleven"; Regie: Lewis Milestone. Story: 11 Freunde, die zusammen in einer Fallschirm-Einheit im Zweiten Weltkrieg aktiv waren, treffen sich unter der Führung von Daniel Ocean (= Frank Sinatra) in Las Vegas, um am Neujahrstag die fünf größten Casinos der Stadt gleichzeitig auszurauben. Die Hauptdarsteller des Films sind Dean Martin, Sammy Davis, Joey Bishop und Peter Lawford, die alle zusammen unter dem Namen Rat Pack (also "Rattenpack") als Sänger hauptsächlich in Las Vegas bekannt waren.
Übrigens: "Frankie und seine Spießgesellen" beziehungsweise "Ocean’s Eleven" war nicht der einzige Film, den das "Rat Pack" zusammengedreht hat. 2001 übernahm Steven Soderbergh, der unter dem Pseudonym "Peter Andrews" auch als Kameramann arbeitet und auch schon mal als "Mary Ann Bernard" für den Schnitt verantwortlich zeichnet, diesen lässig-coolen Oldie-Streich für ein Remake: "Ocean’s Eleven" kam hierzulande am 10. Januar 2002 in die Kinos und hatte dann rd. 4,4 Millionen Besucher. Die u. a. mit
George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Andy Garcia und Julia Roberts prominent besetzte Gauner-Komödie lief charmant-elegant wie cool-unterhaltsam gut durch.
"Ocean’s Twelve", im Dezember 2004 bei uns in den Kinos angelaufen, war ein mit wackligen Bildern versehenes endloses Dauer-Gelaber, das teilweise "wie nebenbei" in Clooneys Haus in Italien aufgenommen wurde. Trotz neuem Blickfang Catherine Zeta-Jones: Ein langweiliger Fortsetzungsfilm mit viel lahmer Heiß-Luft. Nun also nochmal, diesmal aber wieder "Zuhause", in Las Vegas: In "Ocean’s 13" lebt das gute, alte Gemeinsam-Motto wieder auf: "Der Star ist das Team", kehrt die Gauner-Profi-Truppe um Danny Ocean (= natürlich wieder George Clooney) an den Ausgangsort zurück, um einem alten Gauner-Kumpel aus der Patsche zu helfen. (Motto, ganz klar: Freundschaft und Gauner-Ehre.) Der nämlich, bekannt, Reuben Tishkoff (Elliot Gould), wurde vom skrupellosen Hotel-Casino-Besitzer Willy Bank (= "Oscar"-Star Al Pacino) mächtig reingelegt. Also muss der nun ebenso "dicke" ausgenommen werden. Dabei geht es nicht darum, irgendeinen Tresor zu knacken, sondern das Casino des Schurken finanziell ausbluten zu lassen, indem die Gewinnchancen der Spieler auf 100 manipuliert werden.
Ein zwar "etwas" anstrengender, aber dann auch, natürlich, ein fröhlicher Heiden-Spaß… Man stelle sich einen gut gemixten, süffigen, stimmungsvoll-launigen Cocktail vor. Gemixt mit allerlei guten Zutaten. Genau das ist "Ocean’s 13": Eine mit viel Cinemascope-Charme gefüllte, in ultra-elegantem Hochglanzlook photografierte, mit der perfekten Ausstattung umgarnte hochkarätige Star-Gaunerei/Kerle-Spielerei. Man genießt...und lässt es sich "schmecken". Clooney und Brad Pitt sehen zudem mal wieder so was von gut aus und spielen sich so manche hübsche Pointen-Bälle zu (etwa, wenn sie sich über die Oprah-Winfrey-Talkshow lustig machen und, und, und), das man ob des launigen Vergnügens übersehen mag, dass es diesmal an einer kräftigen weiblichen "Begleitung" (nach Julia Roberts und Catherine Zeta-Jones) mangelt.
"Gangster-Liebchen" Ellen Barkin wirft sich zwar voll ins Rennen, kann aber rollenmäßig ihren Vorgängerinnen nicht das Wasser reichen. Dafür aber ist "Erzfeind" Andy Garcia auch wieder mit von der hübschen Party, und diesmal sogar "halb" mit auf Seiten der netten Jungs... Abenteuer und Komik, immer mit einem ironischen Augenzwinkern durchsetzt, dazu ein stimmungsvoller Soundtrack als Hommage an die kultigen TV-Serien der 70er: "Ocean’s 13" ist einfach eine schöne, bunte, launig-unterhaltsame Zwei-Stunden-Leinwand-Show.
"The Namesake- Zwei Welten, eine Reise"
USA/Indien 2006, Regie: Mira Nair, Darsteller: Kal Penn, Irfan Khan, Jagannath Guha, Jacinda Barrett, Zuleikha Robinson, Kalpen Modi
Der Film von Mira Nair ist eine amerikanische Produktion von 2006 der renommierten indischen Regisseurin ("Salaam Bombay"/1987; "Mississippi Masala"/1991; "Monsoon Wedding"/2001/"Goldener Löwe" von Venedig; "Vanity Fair"/2004/mit Reese Whitherspoon). Der Titel lautet übersetzt "Der Namensvetter". Mit der Adaption des gleichnamigen Romans der Pulitzer-Preisträgerin Jhumpa Lahiri ("Melancholie der Ankunft"/2000) entstand ein fesselndes wie realistisches Familiendrama, das über zwei Generationen hinweg die prekäre Balance zwischen Ost und West aufzeigt. Das Leben in und zwischen zwei Kulturen, "erlebt" über 40 Jahre Lebenszeit, vom Ende der 60er bis heute. Nach einer nach Bengali-Tradition arrangierten Ehe zwischen einer Sängerin und einem Wissenschaftler zieht das Paar von Kalkutta nach New York.
Er arbeitet dort als Dozent für Literatur, Sie bleibt zuhause und fühlt sich trotz der vorwiegend indischen Vorort-Nachbarschaft alleingelassen. Erst nach und nach, und ganz behutsam, lernen die Eheleute sich überhaupt erst einmal kennen, schätzen und lieben. Doch erst die nächste Generation, mit dem ältesten Sohn Gogol, fängt an, sich in den USA "richtig-heimisch" zu fühlen und rebelliert gegen die häuslichen Ur-Heimat-Traditionen. Mit sehr viel gescheitem Humor und einer wunderbar-respektvollen Zärtlichkeit erzählt die heute 49-jährige Filmemacherin, die selbst als 19-Jährige aus Neu-Delhi zum Harvard-Studium in die USA kam, als bekannteste anglo-indische Filmemacherin Pionierarbeit für das Weltkino leistete und heute selbst zwischen Asien und New York pendelt, eine sanft-spannende, nachvollziehbare, schöne Familien-Geschichte. Intelligent wie glaubwürdig. Unterstützt von einem erstklassigen Schauspieler-Ensemble (mit hierzulande unbekannten Akteuren). Reifes, feines Epos als großartig- universelles Zwei-Stunden-Unterhaltungskino über den historischen wie aktuellen "Zusammenstoß der Kulturen".
"Das größte Spiel der Welt"
Deutschland/Spanien 2006, Regie: Gerardo Olivares, Darsteller: Zeinolda Igiza, Shag Humar Kahn, Abu Aldanish
Der Film von Gerardo Olivares ist eine 88-minütige Co-Produktion Deutschland/Spanien von 2005 und handelt von der "wichtigsten Nebensache der Welt": vom Fußball. Im Gegensatz zu seinen früheren Werken präsentiert der spanische Regisseur diesmal keine reine Dokumentation, sondern erzählt von drei gleichlautenden "Absichten" in den entferntesten Winkeln unserer Erde: Mongolische Nomaden, afrikanische Tuaregs und brasilianische Amazonas-Indianer und ihr Bemühen, ihre Anstrengung und ihren Aktionismus um das WM-Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 zwischen Deutschland und Brasilien in Yokohama am Fernseher verfolgen zu können. In einer amüsanten Mixtur aus Dokument und Spiel/Komödie entsteht die globale, idealistische Utopie einer besseren Welt. Nach den Tibet-Mönchen in "Spiel der Götter" (1999) geht es erneut um Alltag und den Fußball als völkerverbindendes Amüsement-Element.