Hans Well

Was hat sich bei Ihnen nach den "Biermösl Blosn" verändert?

Hans Well von der bayerischen Band "Biermöslblosn" im Volkstheater in München
Hans Well von der bayerischen Band "Biermöslblosn" © dpa / picture alliance / Peter Kneffel
Moderation: Katrin Heise · 04.11.2015
Mit seiner Band "Biermösl Blosn" hat Hans Well die bayerische Landespolitik satirisch-musikalisch aufs Korn genommen. Nun tritt Well mit seinen drei Kindern unter dem Namen "Wellbappn" auf. Politisch ist er dennoch geblieben.
Als sich die "Biermösl Blosn" vor dreieinhalb Jahren auflöste, ging in Bayern eine Ära zu Ende. 35 Jahre lang hat Hans Well mit seinen beiden Brüdern die bayerische Landespolitik und den Klerus im Freistaat satirisch-musikalisch betrachtet und traditionelle Volksmusik mit neuen Inhalten gefüllt. Ein Bayern ohne diese außerparlamentarische Opposition schien kaum vorstellbar.
Die frühe musikalische Prägung - aufgewachsen mit 14 Geschwistern, die schon als kleine Kinder gemeinsam mit dem Vater auf der Bühne musizierten - wirkt offenbar auch über das Ende der Kult-Combo und über Generationengrenzen hinweg: Mittlerweile tritt Hans Well erfolgreich mit seinen drei Kindern unter dem Namen "Wellbappn" auf, schreibt Stücke über brennende Flüchtlingsunterkünfte und den VW-Skandal und sieht in der CSU weiterhin eine thematische Fundgrube für einen satirischen Musiker. Denn politisch ist Hans Well nach wie vor.
Flüchtlinge verändern den Charakter des Landes nicht
"Das ist kompletter Schwachsinn", sagt er etwa zur Befürchtung, der Charakter des Landes verändere sich, wenn so viele Fremde kämen. "Wenn der Charakter sich verändert, dann verändert er sich durch diese Lagerhallen, die überall kommen, durch diese Gewerbegebiete, die vor Ort, im wahrsten Sinne des Wortes, also vor-Ort, vor dem Ort auf der grünen Wiese" entstünden. Das sei es, was die Dörfer und kleinen Städte kaputtmache.
In seiner Gemeinde seien 62 Flüchtlinge "wunderbar gesellschaftlich aufgefangen worden", betont Well.
"Es gibt sehr viele engagierte Leute, die Deutschunterricht machen. Es gibt einen sehr engagierten katholischen Frauenbund, der sich rührend kümmert um die - bis jetzt - afghanischen Familien, die da sind. Wenn das richtig vermittelt wird, ist das bei uns überhaupt kein Problem."
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