Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für zwei ARD-Korrespondentinnen

    Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis: Die Preisträgerinnen Willinger und von der Tann stehen links - daneben WDR-Intendantin Katrin Vernau; Katja Gloger für Reporter ohne Grenzen, Förderpreisträger Borhan Akid und die Moderatorin Sandra Maischberger.
    Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis wurde verliehen; die Preisträgerinnen Willinger und von der Tann stehen links. © IMAGO / epd / IMAGO / Guido Schiefer
    In Köln ist der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für kritischen Fernsehjournalismus verliehen worden. Den Hauptpreis teilen sich die ARD-Korrespondentinnen Katharina Willinger und Sophie von der Tann. Willinger ist Leiterin des Studios Istanbul und Teheran. Von der Tann berichtet für das Studio Tel Aviv über Israel und die palästinensischen Gebiete. An von der Tanns Berichterstattung gab es zuletzt heftige Kritik vom bayerischen Antisemitismus-Beauftragten Spaenle, dem israelischen Botschafter in Deutschland, Prosor, und jüdischen Verbänden. So hieß es etwa, von der Tann verbreite wiederkehrende Erzählmuster, die sich darauf beschränkten, Israel als Aggressor darzustellen. Von der Tann wies die Kritik zurück. Den Vorwurf, sie berichte zu einseitig, israelkritisch und propalästinensisch, werte sie als Kampagne, sagte von der Tann im Deutschlandfunk: "Unsere Aufgabe als Korrespondenten ist es, unabhängig zu sein und Dinge von verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und zu hinterfragen". 72 Nahost-Korrespondenten hatten sich in einer Erklärung mit ihr solidarisiert. Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, nannte die Vorwürfe gegen von der Tann „völlig überzogen“. Bei der Übergabe des Preises sprach er von einem „veritablen Kulturkampf“ gegen etablierte Medien, der von sogenannten alternativen Medien befördert werde.