Hamburger Komponist wiederentdeckt

Viel wissen wir vom Komponisten Thomas Selle eigentlich nicht, und auch von seiner Musik ist uns so gut wie nichts im Ohr. Dabei wurde er, als er in Freien Hansestadt Hamburg das Amt des Städtischen Kantors und Musikdirektors antrat, offiziell als "Vir doctissimus et in Musis excellenter versatus" (sehr gelehrter und in den Musen vorzüglich bewanderter Mann) gepriesen.
Auch wenn man den Höflichkeits-Bonus abzieht, bleibt doch ein beachtlicher Rest von Respekt in dieser Wortwahl übrig. Er genoss überall, wo er wirkte, eine gute Reputation. Ursprünglich aus dem bei Halle gelegenen kleinen Ort Zörbig stammend, wurde er in seiner Jugend von der mitteldeutschen Tradition geprägt, erhielt seinen "Rundum-Schliff" aber als Lehrer, Rektor und Kantor in Schleswig-Holstein. Den Höhepunkt seiner Laufbahn erlebte er als Chef der Hamburger Stadt- und Kirchenmusik, die er von Grund auf neu strukturierte und formierte. Sein musikalisches Werk ist vielfältiger als allgemein bekannt. Das heutige Konzert mit österlichen Festmusiken aus seiner Feder will Thomas Selle wieder die Beachtung zukommen lassen, die ihm einstmals zuteil wurde.


Kirche St. Ansgarii, Bremen
Aufzeichnung vom 3.4.2008

Da der Sabbath vergangen war
Österliche Festmusik von Thomas Selle

A Domino factum est illud
Christ lag in Todesbanden
Historia der Auferstehung

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Surrexit Christus spes mea
Christ ist erstanden
Jesus Christus unser Heiland
Erstanden ist der Herre Christ
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt

Ensemble Weser-Renaissance Bremen
Leitung: Manfred Cordes