Gutes Fernsehen - schlechtes Fernsehen. Ist erlaubt, was gefällt?
"Big Brother", "Dschungel-Camp", "Die Burg", "Bachelorette" oder "The Swan" - die so genannten Reality-Shows begeistern auch hierzulande ein Millionenpublikum. Doch nicht nur die privaten Fernsehprogramme versuchen mit der Nabelschau Quote zu machen. Die öffentlich-rechtlichern Sender haben längst nachgezogen, mit historisch angehauchten Dokumentar-Serien wie "Schwarzwaldhaus 1902", "Gutshaus 1900" oder "Windstärke 8 - Das Auswandererschiff 1855".
Das Erfolgsrezept: Menschen wie du und ich als Fernsehstars.
Woher kommt diese neue Innerlichkeit, der Rückzug ins Private - und wie viele meinen - Belanglose? Borris Brandt, der Geschäftsführer der Produktionsfirma Endemol Deutschland und Chef von "Big Brother" hat eine schnelle Antwort: "Wenn der erlebte Alltag der Menschen schwierig ist, die politischen oder gesellschaftlichen Bedingungen unerfreulich, dann möchten sie zuhause etwas Gradliniges, Verlässliches sehen, sei es einen Krimi oder Themen wie Partnerschaft, Beziehungen. Menschen gucken gern, was andere Menschen machen. Das ist ein alter Mechanismus."Big Brother" sei nichts anderes als "das Spiegelbild Deutschlands: Bei uns kann man wahres Leben sehen."
Aktuelle Umfragen, denen zufolge über 64 Prozent der Befragten diese Art von Shows nicht mehr sehen wollen, beeindrucken den 44-jährigen Medienmanager nicht: "Das heißt doch, dass fast 40 Prozent sie sehen wollen. Diese Quote hat noch nicht einmal "Wetten dass….?" Noch gibt ihm der Erfolg recht: Mit der sechsten Staffel ist das Endloscamp "Big Brother" vom Container gleich in ein ganzes Dorf umgezogen. Der Andrang der Kandidaten hält an: Für die 16 Plätze in "Das Dorf" haben sich 26.000 Bewerber gemeldet. Derzeit läuft "Big Brother" in 23 Ländern.
Der Direktor des Europäischen Medieninstituts Jo Groebel macht aus seiner Abneigung keinen Hehl: "Shows wie Dschungel-TV beleidigen den Geist. Man braucht Jahre, um einen guten Ruf aufzubauen - ihn zu zerstören, dauert nur Stunden."
Nur: Ohne Zuschauer würde es diese öffentliche Zur-Schau-Stellung nicht geben.
Was als ist der Reiz dieser neuen Innerlichkeit?
Spiegeln "Big Brother" & Co das wahre Leben oder sind sie nichts als Volksverdummung, Unterschichtenfernsehen, wie es der Historiker Paul Nolte nennt?
Darf alles erlaubt sein, was gefällt oder müssen wir die Inhalte im Fernsehen neu überdenken?
"Gutes Fernsehen - schlechtes Fernsehen. Ist erlaubt, was gefällt?" Über diese Frage diskutieren Borris Brandt und Jo Groebel heute gemeinsam mit Gisela Steinhauer, von 9 Uhr 07 bis 11 Uhr in der Sendung "Radiofeuilleton - Im Gespräch" im Programm von Deutschlandradio Kultur.
Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der kostenlosen Telefonnummer 00800/22542254 oder per E-Mail unter: gespraech@dradio.de.
Woher kommt diese neue Innerlichkeit, der Rückzug ins Private - und wie viele meinen - Belanglose? Borris Brandt, der Geschäftsführer der Produktionsfirma Endemol Deutschland und Chef von "Big Brother" hat eine schnelle Antwort: "Wenn der erlebte Alltag der Menschen schwierig ist, die politischen oder gesellschaftlichen Bedingungen unerfreulich, dann möchten sie zuhause etwas Gradliniges, Verlässliches sehen, sei es einen Krimi oder Themen wie Partnerschaft, Beziehungen. Menschen gucken gern, was andere Menschen machen. Das ist ein alter Mechanismus."Big Brother" sei nichts anderes als "das Spiegelbild Deutschlands: Bei uns kann man wahres Leben sehen."
Aktuelle Umfragen, denen zufolge über 64 Prozent der Befragten diese Art von Shows nicht mehr sehen wollen, beeindrucken den 44-jährigen Medienmanager nicht: "Das heißt doch, dass fast 40 Prozent sie sehen wollen. Diese Quote hat noch nicht einmal "Wetten dass….?" Noch gibt ihm der Erfolg recht: Mit der sechsten Staffel ist das Endloscamp "Big Brother" vom Container gleich in ein ganzes Dorf umgezogen. Der Andrang der Kandidaten hält an: Für die 16 Plätze in "Das Dorf" haben sich 26.000 Bewerber gemeldet. Derzeit läuft "Big Brother" in 23 Ländern.
Der Direktor des Europäischen Medieninstituts Jo Groebel macht aus seiner Abneigung keinen Hehl: "Shows wie Dschungel-TV beleidigen den Geist. Man braucht Jahre, um einen guten Ruf aufzubauen - ihn zu zerstören, dauert nur Stunden."
Nur: Ohne Zuschauer würde es diese öffentliche Zur-Schau-Stellung nicht geben.
Was als ist der Reiz dieser neuen Innerlichkeit?
Spiegeln "Big Brother" & Co das wahre Leben oder sind sie nichts als Volksverdummung, Unterschichtenfernsehen, wie es der Historiker Paul Nolte nennt?
Darf alles erlaubt sein, was gefällt oder müssen wir die Inhalte im Fernsehen neu überdenken?
"Gutes Fernsehen - schlechtes Fernsehen. Ist erlaubt, was gefällt?" Über diese Frage diskutieren Borris Brandt und Jo Groebel heute gemeinsam mit Gisela Steinhauer, von 9 Uhr 07 bis 11 Uhr in der Sendung "Radiofeuilleton - Im Gespräch" im Programm von Deutschlandradio Kultur.
Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der kostenlosen Telefonnummer 00800/22542254 oder per E-Mail unter: gespraech@dradio.de.