Guter Rat macht's günstig
Bundesumweltminister Peter Altmaier schlägt den Verbrauchern vor, dem Strompreis "ein Schnippchen" zu schlagen. Das Know-how zum Sparen sollen Energieberatungen verbreiten. Damit die Kosten der Energiewende die Bürger am Ende nicht überfordern.
Andreas Gogolin: "Ich bin überzeugt, dass auch die kleinen Dinge Wirkung zeigen. Da gibt es ja die Chaostheorie und den Schmetterlingsschlag, der auf der anderen Seite des Globus Auswirkungen hat."
Andreas Gogolin wird heute wieder seinen Teil dazu beitragen, dass sich die Welt ein kleines bisschen zum Besseren verändern kann. Der studierte Umwelttechniker steht in seinem Büro beim Bund für Umwelt und Naturschutz und überprüft den Inhalt seines Energieberaterkoffers. Drinnen wild durcheinander Energiesparlampen, Messgeräte, Thermostate, Steckleisten.
Gogolin rückt seine Brille zurecht. Alles dabei!
"Die Klientin hat angerufen, Frau Amanda Fowler, denn sie hat eine Energiekostenabrechnung bekommen, die ihrer Meinung nach zu hoch ist. Und sie wollte jetzt auch mal beraten werden, wo man denn im Haushalt noch etwas einsparen kann."
Andreas Gogolin wird heute wieder seinen Teil dazu beitragen, dass sich die Welt ein kleines bisschen zum Besseren verändern kann. Der studierte Umwelttechniker steht in seinem Büro beim Bund für Umwelt und Naturschutz und überprüft den Inhalt seines Energieberaterkoffers. Drinnen wild durcheinander Energiesparlampen, Messgeräte, Thermostate, Steckleisten.
Gogolin rückt seine Brille zurecht. Alles dabei!
"Die Klientin hat angerufen, Frau Amanda Fowler, denn sie hat eine Energiekostenabrechnung bekommen, die ihrer Meinung nach zu hoch ist. Und sie wollte jetzt auch mal beraten werden, wo man denn im Haushalt noch etwas einsparen kann."
Lebensthema Umweltschutz
Energiesparen, Umweltschutz - dafür hat sich der Endvierziger schon in der DDR engagiert. Ein Lebensthema. Jetzt sollen es alle machen. Der Bundesumweltminister fordert wegen der steigenden Stromkosten Energieberatungen für alle. Dem Strompreis ein Schnippchen schlagen, nennt er das.
Gogolin ist einer von denen, die das Wissen dazu verbreiten:
"Und natürlich der Beraterbogen."
Wie Gogolin vom BUND sind überall in Deutschland Energieexperten unterwegs. Schuldnerberatungen, Mieter- und Nachbarschaftsvereine bieten den Service an. Die Caritas hat in den letzten fünf Jahren 80.000 sozial Schwache in Energiefragen unterstützt. Die Bundesregierung hofft auf bald 100.000 Beratungen pro Jahr. Andreas Gogolin ist gespannt, wieviel Energieverschwendung er nun, in diesem Berliner Altbau auf die Spur kommt.
"Hallo!"
Amanda Fowler lässt ihren Energieberater in die Wohnung. Schlicht eingerichtet, viel Ikea. Die Englischlehrerin aus Kanada lebt hier mit ihrem Partner, einem Grafik-Designer.
Manfred Nescher: "Das ist sehr interessant für mich, weil ich hoffe, etwas zu lernen und dann auch Energie zu sparen."
Gogolin ist einer von denen, die das Wissen dazu verbreiten:
"Und natürlich der Beraterbogen."
Wie Gogolin vom BUND sind überall in Deutschland Energieexperten unterwegs. Schuldnerberatungen, Mieter- und Nachbarschaftsvereine bieten den Service an. Die Caritas hat in den letzten fünf Jahren 80.000 sozial Schwache in Energiefragen unterstützt. Die Bundesregierung hofft auf bald 100.000 Beratungen pro Jahr. Andreas Gogolin ist gespannt, wieviel Energieverschwendung er nun, in diesem Berliner Altbau auf die Spur kommt.
"Hallo!"
Amanda Fowler lässt ihren Energieberater in die Wohnung. Schlicht eingerichtet, viel Ikea. Die Englischlehrerin aus Kanada lebt hier mit ihrem Partner, einem Grafik-Designer.
Manfred Nescher: "Das ist sehr interessant für mich, weil ich hoffe, etwas zu lernen und dann auch Energie zu sparen."
Fleißarbeit Energiesparen
Gogolin lächelt Manfred Nescher zu. Hier ist er richtig. Er überreicht seine Mitbringsel aus dem Beraterkoffer: Eine schaltbare Steckdose und eine Energiesparlampe. Und dann:
"Hier ist der 18-seitige Beraterbogen."
Energiesparen ist Fleißarbeit. Der Bogen sorgt dafür, dass Gogolin nichts durchrutscht.
Amanda Fowler: "Unsere Wohnung hat 72 Quadratmeter, ein Altbau und es sind drei Zimmer."
Gogolin notiert die Zahl der Türen, Fenster, Heizkörper. Elfhundert Euro Energiekosten. Und er notiert das Einkommen des Paares. Eine Spende für den BUND wäre toll, sagt er. Wenn sie es sich leisten können - ansonsten ist die Energieberatung kostenlos. Genau, wie es sich der Umweltminister vorstellt. Das Paar nickt - geht klar.
Als Nächstes werden die Glühbirnen durchgecheckt. Akribisch, jede einzelne.
Amanda Fowler: "Das ist mir ein bisschen peinlich, die Lampen sind so staubig."
Bis jetzt alles Energiesparlampen. Gogolin nickt anerkennend. Dann führt ihn Manfred Nescher zu einer antiquierten schwarzen Schreibtischlampe im schnörkellos möblierten Wohnzimmer.
Andreas Gogolin: "Einmal 15 und eine normale Glühlampe 60."
Einen Übeltäter hat er damit schon. Nescher wirkt fast verlegen.
Gogolin wedelt mit der Hand, beruhigt, lobt:
"So dann sind wir mit den Leuchten schon durch, sie haben nur eine, na, sie sind schon sehr vorbildlich."
Nächste Seite des Beraterbogens. Küchengeräte, Waschmaschine, Geräte mit Stand-by-Betrieb. Die elektrische Zahnbürste. Der Energieberater lässt nichts aus. Er gibt Tipps zur Temperatur im Kühlschrank. Sieben Grad reichen. Fowler und Nescher lassen ihn überall rein. Sie sehen an Gogolins Gesicht, dass sie auf dem richtigen Weg sind.
Andreas Gogolin: "Jetzt kommen wir zum Fernseher."
Amanda Fowler:: "Haben wir keinen."
Andreas Gogolin: "Das ist natürlich gut."
Manfred Nescher: "Was wir haben, ist ein Beamer."
Andreas Gogolin: "Naja, eigentlich ... Es sei denn, sie kucken jetzt acht Stunden am Tag Beamer."
Manfred Nescher: "Nein, einmal die Woche."
"Hier ist der 18-seitige Beraterbogen."
Energiesparen ist Fleißarbeit. Der Bogen sorgt dafür, dass Gogolin nichts durchrutscht.
Amanda Fowler: "Unsere Wohnung hat 72 Quadratmeter, ein Altbau und es sind drei Zimmer."
Gogolin notiert die Zahl der Türen, Fenster, Heizkörper. Elfhundert Euro Energiekosten. Und er notiert das Einkommen des Paares. Eine Spende für den BUND wäre toll, sagt er. Wenn sie es sich leisten können - ansonsten ist die Energieberatung kostenlos. Genau, wie es sich der Umweltminister vorstellt. Das Paar nickt - geht klar.
Als Nächstes werden die Glühbirnen durchgecheckt. Akribisch, jede einzelne.
Amanda Fowler: "Das ist mir ein bisschen peinlich, die Lampen sind so staubig."
Bis jetzt alles Energiesparlampen. Gogolin nickt anerkennend. Dann führt ihn Manfred Nescher zu einer antiquierten schwarzen Schreibtischlampe im schnörkellos möblierten Wohnzimmer.
Andreas Gogolin: "Einmal 15 und eine normale Glühlampe 60."
Einen Übeltäter hat er damit schon. Nescher wirkt fast verlegen.
Gogolin wedelt mit der Hand, beruhigt, lobt:
"So dann sind wir mit den Leuchten schon durch, sie haben nur eine, na, sie sind schon sehr vorbildlich."
Nächste Seite des Beraterbogens. Küchengeräte, Waschmaschine, Geräte mit Stand-by-Betrieb. Die elektrische Zahnbürste. Der Energieberater lässt nichts aus. Er gibt Tipps zur Temperatur im Kühlschrank. Sieben Grad reichen. Fowler und Nescher lassen ihn überall rein. Sie sehen an Gogolins Gesicht, dass sie auf dem richtigen Weg sind.
Andreas Gogolin: "Jetzt kommen wir zum Fernseher."
Amanda Fowler:: "Haben wir keinen."
Andreas Gogolin: "Das ist natürlich gut."
Manfred Nescher: "Was wir haben, ist ein Beamer."
Andreas Gogolin: "Naja, eigentlich ... Es sei denn, sie kucken jetzt acht Stunden am Tag Beamer."
Manfred Nescher: "Nein, einmal die Woche."
Mission Energiewende
Gogolin winkt ab. Die Gesichter der beiden entspannen sich. Die vermeintliche Umweltsünde ist gar keine.
Gogolin hat jetzt alles, packt zusammen:
" Frau Fowler, Herr Nescher, dann danke ich Ihnen, ich werde jetzt das Protokoll ausarbeiten und ihnen die Liste zuschicken, oder komme auch selbst noch mal vorbei."
Amanda Fowler: "Ja."
Andreas Gogolin: "Verabschiede mich denn … Die Beratung war sehr gut gewesen, aber sie sind in gewisser Weise sehr vorbildlich."
Im Treppenhaus überschlägt Gogolin, was seine Auswertung ergeben könnte:
"Sie haben aber noch Potential, was das Wasser betrifft, die Heizung. Die eine Glühlampe, die sollte natürlich noch unbedingt ausgetauscht werden."
Wärmefolien hinter Heizungen und Fenstern könnten um die 100 Euro einsparen. So 15 Euro im Jahr bringt die ausgestöpselte Zahnbürste. Selbst in ganz vorbildlichen Haushalten findet er immer noch Einsparpotenziale. Seine Mission - mit der Energiewende geht sie erst richtig los.
Gogolin hat jetzt alles, packt zusammen:
" Frau Fowler, Herr Nescher, dann danke ich Ihnen, ich werde jetzt das Protokoll ausarbeiten und ihnen die Liste zuschicken, oder komme auch selbst noch mal vorbei."
Amanda Fowler: "Ja."
Andreas Gogolin: "Verabschiede mich denn … Die Beratung war sehr gut gewesen, aber sie sind in gewisser Weise sehr vorbildlich."
Im Treppenhaus überschlägt Gogolin, was seine Auswertung ergeben könnte:
"Sie haben aber noch Potential, was das Wasser betrifft, die Heizung. Die eine Glühlampe, die sollte natürlich noch unbedingt ausgetauscht werden."
Wärmefolien hinter Heizungen und Fenstern könnten um die 100 Euro einsparen. So 15 Euro im Jahr bringt die ausgestöpselte Zahnbürste. Selbst in ganz vorbildlichen Haushalten findet er immer noch Einsparpotenziale. Seine Mission - mit der Energiewende geht sie erst richtig los.