Gutachten: Ex-Programmdirektor der ARD, Abich, verschwieg NS-Rolle

Die ARD hat die NS-Vergangenheit ihres ehemaligen Programmdirektors Hans Abich aufarbeiten lassen. Das Ergebnis: Abich hat einem Gutachten zufolge falsche Angaben zu seiner Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus gemacht. Er habe entgegen seiner eigenen Erzählung für das Propagandaministerium und für Zeitschriften der Studentenschaft gearbeitet, die die damalige Ideologie transportierten, heißt es in der Untersuchung des Kommunikationswissenschaftlers Thomas Birkner von der Universität Salzburg. Diese hatten die Intendantinnen und Intendanten des Senderverbunds in Auftrag gegeben. Dem Gutachten zufolge hatte Abich auch verschwiegen, dass er 1937 in die NSDAP eingetreten war. Birkner betonte: "Man darf nicht vergessen, dass Hans Abich nach 1945 sehr produktiv am Aufbau von freien Medien mitgewirkt hat. Aber sein Wirken vor 1945 wirft natürlich einen Schatten auf dieses Wirken."