Gunter Gebauer über Niki Lauda

"Er war ein unglaublicher Typ"

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Das Bild zeigt den Rennfahrer Niki Lauda 2008 beim Großen Preis von Australien.
Für andere wäre das Leben zu Ende gewesen, Niki Lauda wurde durch seinen Horror-Unfall legendär. © imago images / Sven Simon
Moderation: Anke Schaefer · 21.05.2019
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Niki Lauda ist tot. In dem legendären Rennfahrer erkennt der Philosoph und Sportwissenschaftler Gunter Gebauer einen besonderen Menschen: "Was er uns gezeigt hat, ist der Wille zum Leben und zum Wiederkommen."
Für Gunter Gebauer ist der jetzt verstorbene Rennfahrer Niki Lauda einer der ganz Großen seines Fachs gewesen. "Was er uns gezeigt hat, ist der Wille zum Leben und zum Wiederkommen", sagte Gebauer im Deutschlandfunk Kultur: "Er war ein unglaublicher Typ."
Lauda starb Montag Nacht im Kreise seiner Familie. Der dreifache Formel-1-Weltmeister wurde 70 Jahre alt. Er hatte 1976 einen Unfall auf dem Nürburgring mit schweren Verbrennungen überlebt. Am 1. August des Jahres verlor Lauda die Kontrolle über seinen Ferrari und krachte auf dem Nürburgring in eine Felswand. Das Auto begann zu brennen, eine knappe Minute saß Lauda noch im Wagen, bevor er rausgezogen wurde. Die schweren Verletzungen am Kopf waren für den Rest seines Lebens zu sehen.

Vernünftig, sachkundig und ein Kämpfer

Lauda sei ein "fantastischer Kämpfer" gewesen, sagte Gebauer. "Mit diesen schweren Verbrennungen würde man normalerweise sagen: Das Leben ist zu Ende." Doch Lauda sei mit seinem verbrannten Gesicht sofort in die Öffentlichkeit gegangen. "Man kennt ihn so. Man hat sich dann ja daran gewöhnt. Weil er reden konnte." Alles, was Lauda zum Rennsport oder später zu der von ihm gegründeten Fluglinie gesagt habe, sei vernünftig und sachkundig gewesen, so Gebauer.
Nicht einmal zwei Monate nach seinem Horror-Unfall saß Lauda schon wieder im Ferrari und wurde in der Saison sogar noch Vize-Weltmeister. Später war er Inhaber einer Fluggesellschaft, kehrte als Manager in den Rennsport zurück und war dann TV-Experte, der Zuschauern und Fans die Formel 1-Welt erklärte.
Einen Teil von Laudas Charakter verortet Gebauer auch im österreichischen Wesen: Dieses sieht er vom Draufgängertum geprägt. Skispringer, Abfahrer, Freeclimber: "Das sind alles Draufgänger ohne Ende", sagte Gebauer.
(ahe)
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