Die ganze Sendung mit dem Philosophen Gunter Gebauer hören Sie hier:
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"Trump ist das große Vorbild"
Poltern, demütigen, verunglimpfen: Das kennt man von US-Präsident Trump. Dessen Einfluss mache sich hierzulande allerdings schon bemerkbar, sagt der Philosoph Gunter Gebauer. Besonders bei einer Partei.
Gebauer beobachtet vor allem bei der CSU eine Verrohung der Kommunikation: "Wenn man sich anhört, was im Umfeld (…) der Sondierungsgespräche gesagt worden ist, insbesondere von Vertretern der CSU, ist es schon manchmal erschütternd." So leiste sich Alexander Dobrindt "unglaubliche Schnitzer und Ausrutscher - und das, obwohl er noch geschäftsführender Minister" sei: "Das ist eine Sache, die haben wir in unserer politischen Kommunikation auch noch nicht erlebt."
Dobrindt und Scheuer poltern herum
Dobrindt sei zudem ein "ziemlich schlechter Minister" gewesen, "der hinterher herumpoltert und den politischen Gegner verunglimpft". Auch CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer lasse keine Gelegenheit aus, "unangenehme Dinge zu sagen". Kritisch äußerte sich Gebauer auch über Tricksereien bei den Ergebnissen der Sondierungsgespräche. Dort habe man einfach "fake news" eingefügt. Es sei ein "monumentaler Akt, dass man ein Protokoll, ein Ergebnis verfälscht, in dem Sinne, wie man es gerne hätte."
Nach Auffassung Gebauers ging es früher in der Politik "ein bisschen feiner und ein bisschen intelligenter" zu. Er spricht von einem "polterigen Draufloshauen", dessen Herkunft für ihn klar ist - Donald Trump: "Ich glaube, das ist das große Vorbild, das jetzt so allmählich über den Atlantik kommt." (bth)