"Guardian" entschuldigt sich für Sklaverei-Verbindungen

Die britische Zeitung "The Guardian" hat sich für die Rolle ihrer Gründer im transatlantischen Sklavenhandel entschuldigt. Nach einem jahrelangen Forschungsprojekt werde man nun ein Programm zur Wiedergutmachung ins Leben rufen, hieß es auf der Internetseite der Zeitung. Darüber sollten Nachfahren von Sklaven insgesamt zehn Millionen Pfund in den nächsten zehn Jahren erhalten, das sind umgerechnet rund 11,4 Millionen Euro. Der "Guardian" wurde 1821 von dem Journalisten und Geschäftsmann John Edward Taylor gegründet. Taylor und andere Mitstreiter hatten enge Verbindungen zur Baumwollindustrie, die von Sklaven in Übersee angebaute Baumwolle verarbeitete. Dafür will die Zeitung nun Verantwortung übernehmen und auch eine ganze Serie von Texten dazu veröffentlichen. Außerdem entschuldigten sich die heutigen Macher für die veröffentlichte Meinung in frühen Kommentaren, welche die Baumwollindustrie unterstützten und damit die Ausbeutung von versklavten Menschen in Kauf nahmen. Der Guardian kündigte an, seine Berichterstattung über Schwarze Gemeinschaften im Vereinigten Königreich, in den USA, in der Karibik, in Südamerika und in Afrika auszubauen. Dazu sollen zwölf neue Stellen geschaffen und neue redaktionelle Formate eingeführt werden, um das Schwarze Publikum besser zu erreichen.