Aufnahmen der Gruppe Neue Musik "Hanns Eisler", Leipzig
(2/3) Außenseiter der DDR-Musikszene
Christfried Schmidt
Kammermusik IX (1981)
Hermann Keller
Szene (1985)
für 8 Musiker und 1 Dirigenten
Jakob Ullmann
"Alakata" (1987)
für Instrumentalensemble
dar.: Madrigal 2
Gruppe Neue Musik "Hanns Eisler"
Ltg.: Christian Münch
(Teil 3 am 05.08.2021)
Außenseiter der DDR-Musikszene
Vorgestellt von Florian Neuner · 29.07.2021
Hanns Eisler als Namensgeber für das erste Neue-Musik-Spezialensemble der DDR zu wählen, war für die Gruppe ein "Symbol für fortschrittliches, konstruktives Musikdenken" und zugleich "Ausdruck einer kritischen Haltung zur Dummheit in der Musik".
Der Musikwissenschaftler Frank Schneider schrieb einmal, dass die Gruppe Neue Musik "Hanns Eisler" zur Entstehung eines "eigenwilligen, wohl auch wirklich neuartigen Typus von Kammermusik" beigetragen habe.
Dazu können die Kammermusiken des 1932 geborenen Christfried Schmidt gezählt werden, der in den 1960er und 70er Jahren isoliert in Quedlinburg lebte und ohne rechte Aussicht auf Aufführungen an teils großformatigen Werken arbeitete. Als sein Freund Friedrich Schenker die Eisler-Gruppe gründete, änderte sich das, und die Musik des eigenwilligen "Polyphonie-Enthusiasten" avancierte zu einem wichtigen Bestandteil des Repertoires der Leipziger.
Nischen in der DDR-Musikkultur
Abseits vom Mainstream des DDR-Musiklebens arbeitete auch der Pianist und Komponist Hermann Keller (1945–2018), der mit Jazzmusikern zusammenarbeitete und das Berliner Improvisationstrio bzw. -quartett gegründet hatte. Für die Gruppe Neue Musik "Hanns Eisler" schrieb er u. a. eine "Szene für acht Musiker und Dirigenten", in der die Interpreten auch als Akteure gefordert sind.
Aber auch eine jüngere Komponistengeneration fand in dem Leipziger Ensemble Partner. So der 1958 geborene Jakob Ullmann, der mit seinen herausfordernden Stücken und seiner Orientierung an John Cage ein Außenseiter der ostdeutschen Musikszene war.
Aber auch eine jüngere Komponistengeneration fand in dem Leipziger Ensemble Partner. So der 1958 geborene Jakob Ullmann, der mit seinen herausfordernden Stücken und seiner Orientierung an John Cage ein Außenseiter der ostdeutschen Musikszene war.
