Große Gefühle auf der Bühne

Barbara Weber liebt die großen Erzählungen, sie liebt es, Konflikte zu sezieren und sie für ein junges Publikum aufzubereiten. Nun bringt die 33-Jährige, die seit Beginn dieser Spielzeit zusammen mit Rafael Sanchez das Theater am Neumarkt in Zürich leitet, einen großen Roman, eine große Erzählung auf die Bühne: Tolstojs "Anna Karenina".
Auf den deutschsprachigen Bühnen geht die romantische Liebe um, die einen sehen sie als warmes Nest in kalten Zeiten, die anderen halten sie für ein Konstrukt, von dem man sich schleunigst verabschieden sollte. Zu welcher Fraktion gehören Sie, Frau Weber?

Barbara Weber: "In unserer Fassung von 'Anna Karenina' gibt es eigentlich drei Paare und die durchleben alle ein komplett unterschiedliches Wertesystem. Anna Karenina, die Hauptfigur, dreht durch, dreht ab mit einem sogenannten Verführer und findet eigentlich nur die Erlösung im Tod. Dann gibt es ein anderes Paar, die leben in so einer sehr großbürgerlichen Situation mit Fremdgehen aber trotzdem Zusammenbleiben. Und die dritte Geschichte ist eben die Ehe, die Anna eingegangen ist mit Karinin, die wiederum auch ohne Liebe aus der sozialen Schicht entstanden ist."

Das gesamte Gespräch mit Barbara Weber können Sie mindestens bis zum 26. August 2009 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören. MP3-Audio