Groß- und Außenhandelsverband: Deutschland wird 2007 erneut Exportweltmeister

Der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) rechnet bei der Exportwirtschaft mit einem anhaltenden Wachstum. Im laufenden Jahr werde Deutschland seinen Titel als Exportweltmeister verteidigen, sagte Verbandspräsident Anton Börner. Auch für 2008 seien die Aussichten positiv.
„Wir wachsen über unsere Erwartungen weiter auf einem gewaltigen Niveau.“ Börner nannte die Rekordmarke von einer Billion. „Das würde ein Wachstum von über zehn Prozent auf der Basis von 2006 bedeuten.“ Der Wirtschaftsfachmann zeigte sich auch für 2008 optimistisch. Die deutsche Wirtschaft habe das Potential, auch dann immer noch deutlich zuzulegen.

China werde das deutsche Außenhandelsniveau im Jahr 2009 erreichen und dann die weltweite Vorherrschaft übernehmen. „Das ist aber keine schlechte Nachricht für Deutschland. Das ist eher insgesamt eine gute, weil der Grundsatz gilt, je reicher, je erfolgreicher unser Kunde, desto besser unsere Geschäfte, desto besser unsere Zukunftschancen“, sagte Börner.

Zur Diskussion, Mechanismen einzurichten, um die deutsche Wirtschaft vor fremden Anlegern zu schützen, wie es Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) angeregt hat, meinte Börner, niemand könne Barrikaden wollen, denn jeder wüsste, dass wir vom Export abhängig seien. Jeder dritte Arbeitsplatz in Deutschland sei direkt vom Außenhandel abhängig. Deutschland sei als Lieferant gerade deshalb attraktiv, „weil der Staat gerade nicht so sehr in unsere Firmenpolitik hineinregiert“.

Allerdings gebe es Bereiche wie die Rüstungsindustrie, für die Ausnahmen gelten müssten. Dies sei in Deutschland gut reglementiert. „Das kann man sich schon vorstellen, dass es in Fällen, wo eklatanter Machtmissbrauch durch ein staatsgelenktes Unternehmen betrieben wird oder dies im Rahmen eines langfristigen strategischen Konzepts geplant ist, dass sich der Staat da auch zur Wehr setzt.“ Börner plädierte für Besonnenheit: „Es geht hier um Nischenprobleme. Das ist eine politische, gesellschaftliche Diskussion, die durchaus geführt werden muss.“