Größte Arktis-Expedition aller Zeiten

Eingefroren im ewigen Eis

05:10 Minuten
Das Foto zeigt das Forschungsschiff "Polarstern" bei einem Einsatz in der Antarktis 2017.
Die "Polarstern" bei einem Einsatz in der Antarktis 2017. © dpa / picture alliance / Stephan Schoen / Alfred-Wegener-Institut
Markus Rex im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 17.09.2019
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Die größte Arktis-Expedition aller Zeiten startet am Freitag. Ein Jahr lang soll das Forschungsschiff "Polarstern" unterwegs sein. Eine Forschungsreise mit immenser Bedeutung für die Klimaforschung, sagt Expeditionsleiter Markus Rex.
Es ist ein Unterfangen der Superlative. Ein großes Forschungsschiff, etliche Eisbrecher, 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Helikopter, Flugzeuge: Für das Arktis-Abenteuer "Mosaic" scheint Expeditionsleiter Markus Rex gut gerüstet. Ein ganzes Jahr lang soll das Forschungsschiff "Polarstern" des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts mit dem Meereis durch die zentrale Arktis driften.
Die "Polarstern" wird sich vom ewigen Eis einschließen lassen: "Das ist der einzige Weg, um in der Zentralarktis, der Nordpol-Umgebung, im Winter Forschung betreiben zu können", sagt Rex. Das Eis sei im Winter so dick, dass auch die stärksten Eisbrecher dort nicht durchkämen.

Das Klimasystem der Arktis erforschen

Grund für die Expedition ist die Klimaforschung. Es sei nicht so, dass es zu wenig Daten gebe, sagt Rex – es gebe vielmehr für viele Prozesse gar keine Daten und Beobachtungen. Das sei ein Riesenproblem, weil Klimamodelle dadurch nicht robust genug seien: "Das ganze Klimasystem der Zentralarktis ist uns viel zu wenig bekannt. Das wollen wir ändern."


Die Teilnehmer der Expedition werden immer wieder ausgetauscht, berichtet Rex – insgesamt nähmen rund 600 Menschen teil. Zur gleichen Zeit seien immer rund 100 Leute an Bord der "Polarstern".
Markus Rex, Leiter des Forschungsteams auf dem Forschungsschiff "Polarstern", steht auf der Brücke des Schiffes.
Markus Rex, Leiter des Forschungsteams auf dem Forschungsschiff "Polarstern"© picture alliance/dpa/Mohssen Assanimoghaddam
Auf dem Schiff sei es eher beengt, berichtet Rex. Und er selbst wird – bis auf eine zwischenzeitliche kurze Heimreise – das ganze Jahr an Bord verbringen. Auch wenn zwei Söhne im Alter von neun und elf Jahren und seine Frau zu Hause warten.
Hinzu kommen Temperaturen von minus 45 Grad, Schneestürme und die monatelange Polarnacht. "Das wird schon relativ hart, aber anders geht es nicht."
(ahe)
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