Grönland erlebt eine neue Welle politischer Musik

Musik besaß in Grönland schon immer eine einende Kraft - besonders im Kampf um Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Das berichtet der schwedische Rundfunk Sveriges Radio und stellt zugleich fest, dass Grönland derzeit eine neue Welle politischer Musik erlebt. Bei der ersten selbstgeschriebenen Rockmusik auf Grönländisch in den 1970er Jahren sei es vor allem um den Kampf um Unabhängigkeit von Dänemark gegangen, erzählt die Managerin des Arctic Sounds Festivals Laura Lennert Jensen gegenüber SR. Die Musik habe eine gemeinsame Richtung und Idee geformt, wie Anti-Kolonialismus aussehen sollte. Themen waren zum Beispiel das Gefühl der Fremdbestimmung und der Wunsch wie Inuit - und nicht wie Dänen - leben zu wollen. Nun beobachten Lennert Jensen und der politische Rapper Tarrak einen Aufschwung grönländischer Musik, die die Beziehung zwischen Grönland und Dänemark – sowie den USA – kritisiert. Dies werde unter anderem beim Arctic Sounds Festival deutlich, das jährlich in der grönländische Stadt Sisimiut stattfindet und grönländische, arktische und skandinavische Musik feiert. Einer der neuesten Künstler, die dort politische Musik machten, sei Tûtu. Sowohl er als auch Tarrak sind der Meinung, dass die politische Musik der 70er Jahre auch heute noch relevant ist: Sie handelt von Problemen, die noch nicht gelöst sind.