Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan

Die Klimaaktivistin an der Greenpeace-Spitze

Jennifer Morgan, Chefin der Umweltschutzorganisation Greenpeace International
Jennifer Morgan, Chefin von Greenpeace International, zu Besuch bei Deutschlandradio Kultur © Deutschlandradio - Matthias Dreier
Moderation: Ulrike Timm · 03.01.2017
Die US-Amerikanerin Jennifer Morgan ist eine der führenden Umweltaktivistinnen weltweit. An der Spitze von Greenpeace International kämpft sie gegen den Klimawandel. Auch der neue amerikanische Präsident könne das Pariser Abkommen nicht zurückdrehen, erklärt sie in "Im Gespräch".
Wenn in knapp drei Wochen der neue US-Präsident sein Amt antritt, dürfte die Arbeit von Jennifer Morgan vor noch größere Herausforderungen stehen als ohnehin schon. Denn die Amerikanerin ist eine der führenden Umweltaktivistinnen weltweit und Expertin für den Klimawandel – den Donald Trump bekanntlich schon einmal als Erfindung der Chinesen abgetan hat. "Im Gespräch" zeigte sie sich optimistisch, dass der neue US-Amerikanischen Präsidenten keinesfalls das Klimaabkommen wieder zurückdrehen könne und verwies unter anderem auf das Pariser Abkommen, in dem heiße, dass ein Land vier Jahre nicht zurück treten dürfe.
"Aber noch viel wichtiger ist, dass die erneuerbare Energie vorangeht, die Kosten von Solar und Wind sind so niedrig und das macht schon Sinn für Leute in Indien, in China, in Afrika, wo sie keinen Strom haben. Und das ist Teil der modernen Wirtschaft von heute. Und das kann er nicht verhindern."

"Die Fernsehbilder sind sehr wichtig"

Nach Stationen beim renommierten World Resources Institute und dem WWF steht Jennifer Morgan seit letztem Frühjahr nun zusammen mit ihrer Kollegin Bunny McDiarmid an der Spitze von Greenpeace International. Warum sie zu der Umweltorganisation gewechselt ist, erklärte sie so:
"Mit einer Organisation wie Greenpeace, die bereit ist, alles zu machen, ohne Gewalt natürlich, so dass das Thema vorankommt, um Leute zu engagieren. Die Fernsehbilder sind sehr wichtig, weil sie zeigen, worum das geht. Das Engagement mit Leuten ist total wichtig. Also irgendwie zu denken, wie machen wir das, so dass diese Schnelligkeit, dass es schneller geht, dass es größer wird, dafür braucht man kreative Leute, Engagement, das kommt nicht nur von normaler Politik. Deswegen Greenpeace."

Wegen Petra Kelly Umweltpolitik studiert

Jennifer Morgan betonte, dass sie von einer großen Leidenschaft getrieben sei und nannte als ihr Vorbild die ehemalige Grünen-Politikerin Petra Kelly. Deren Buch "Mit dem Herzen denken" habe sie damals zu der Entscheidung bewogen, Internationale Umweltpolitik zu studieren.
"Sie hat geschrieben, was ich immer gefühlt habe. Sie hat dieses tiefe Umwelt- und Naturliebe zusammen mit Politik gebracht und das war das erste Mal für mich, dass ich so was gelesen habe. Und das hat irgendwie meine Seele und meinen Kopf zusammengebracht in einem kleinen Buch und dann dachte ich: Ok, ich will Umweltpolitik, Internationale Umweltpolitik studieren."
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