Grass auf SPD-Wahlkampftour
Gerade auf den letzten Metern des Bundestagswahlkampfes unterstützen Menschen aus politikfernen Lebensfeldern die Parteien und deren Kandidaten. Der Schriftsteller Günter Grass macht Wahlkampf für die SPD - und das schon seit Willy-Brandt-Zeiten.
Das Motto des SPD Wahlkampfabends mit Günter Grass in Lübeck lautete: "Kultur trifft Politik - Was steht zur Wahl?". Gerade 100 Zuschauer bevölkerten die nicht mal halbvollen Media Docks: Für backsteingewohnte Hanseaten in der Weltkulturerbe-Stadt ein durchaus futuristisches Glas-und-Stahl-Domizil, die Media Docks stehen hier für Aufbruch, Neue Medien, Zukunftsvisionen, waren scheinbar mit Bedacht gewählt, doch vom SPD-Wahlkampf-Schlachtross Grass kam eher gewohntes, alt bekanntes: Weder Themen noch Argumente überraschten. So lobte Grass den Kanzler, der sei in seinem Amt gewachsen sei.
Günter Grass, der Urahn aller sozialdemokratischen Wähler- Initiativen befleißigt sich seit den 60ern als Wahlkämpfer für die SPD. Politische Äußerungen außerhalb seiner Profession des Schreibens und Zeichnens sind also nicht neu, und neu waren auch die Lübecker Äußerungen nicht - hier Grass zum Irak Krieg.
Kein Wort dabei zur Menschen mordenden Rolle des Diktators selbst. Der Schriftsteller im Dienste der Politik: Grass ist ein Dauerbegleiter ganzer SPD-Generationen mittlerweile. Von Brandt über Schmidt bis Schröder jetzt will er das korrigierend-mahnende Gewissen der Genossen sein - und tadelt deshalb, wohl dosiert, kleinere Verfehlungen wie er sie sieht.
Von Sokrates bis Heine hat's immer den allgemein-politischen Philosophen, Satiriker, Schriftsteller gegeben - eine profanere Rolle übernimmt Grass als partei-politischer Wahlkampf-Redner, der Anspruch schrumpft auf tagesrelevante aber eben auch schon hundertfach gehörte Floskeln, Formeln, Parolen.
Wahlredner Grass: Er kämpft in illustrer Gesellschaft: Heino wirbt für die CDU, Sky Du Mont bekundet seine Nähe zur FDP und Hella von Sinnen die ihre zu den Grünen. Unterdessen stellt sich Konstantin Wecker für die mehrfach umbenannten SED-Nachfolger auf die Bühne - ein Schritt, der bei Grass immerhin nicht denkbar scheint:
Deutliches Misstrauen gegenüber der PDS ja, der Weg zum plakativen Stammtischgerede ist allerdings kurz. Eine Grundsatz-Rede sollte es werden, politisches Wahlkampfgeklingel wurde es, professionell vorgetragen, aufgefüllt mit herber Gegner-Schelte.
Kritik am globalisierenden Kapitalismus gab's natürlich auch -Grass selbst weiß die Vorzüge des Kapitalismus allerdings zu schätzen: Das Gesamtkunstwerk seiner Rede druckt nämlich die "Süddeutsche Zeitung": am 14. September exklusiv in voller Länge. Günter Grass - Wahlkämpfer im Dienst der SPD.
Günter Grass, der Urahn aller sozialdemokratischen Wähler- Initiativen befleißigt sich seit den 60ern als Wahlkämpfer für die SPD. Politische Äußerungen außerhalb seiner Profession des Schreibens und Zeichnens sind also nicht neu, und neu waren auch die Lübecker Äußerungen nicht - hier Grass zum Irak Krieg.
Kein Wort dabei zur Menschen mordenden Rolle des Diktators selbst. Der Schriftsteller im Dienste der Politik: Grass ist ein Dauerbegleiter ganzer SPD-Generationen mittlerweile. Von Brandt über Schmidt bis Schröder jetzt will er das korrigierend-mahnende Gewissen der Genossen sein - und tadelt deshalb, wohl dosiert, kleinere Verfehlungen wie er sie sieht.
Von Sokrates bis Heine hat's immer den allgemein-politischen Philosophen, Satiriker, Schriftsteller gegeben - eine profanere Rolle übernimmt Grass als partei-politischer Wahlkampf-Redner, der Anspruch schrumpft auf tagesrelevante aber eben auch schon hundertfach gehörte Floskeln, Formeln, Parolen.
Wahlredner Grass: Er kämpft in illustrer Gesellschaft: Heino wirbt für die CDU, Sky Du Mont bekundet seine Nähe zur FDP und Hella von Sinnen die ihre zu den Grünen. Unterdessen stellt sich Konstantin Wecker für die mehrfach umbenannten SED-Nachfolger auf die Bühne - ein Schritt, der bei Grass immerhin nicht denkbar scheint:
Deutliches Misstrauen gegenüber der PDS ja, der Weg zum plakativen Stammtischgerede ist allerdings kurz. Eine Grundsatz-Rede sollte es werden, politisches Wahlkampfgeklingel wurde es, professionell vorgetragen, aufgefüllt mit herber Gegner-Schelte.
Kritik am globalisierenden Kapitalismus gab's natürlich auch -Grass selbst weiß die Vorzüge des Kapitalismus allerdings zu schätzen: Das Gesamtkunstwerk seiner Rede druckt nämlich die "Süddeutsche Zeitung": am 14. September exklusiv in voller Länge. Günter Grass - Wahlkämpfer im Dienst der SPD.