Gottes Sängerknabe
Manche nennen ihn den Erfinder des „deutschen Soul“, der Spiegel taufte ihn den „Jesus der Hitparaden“. Tatsächlich ist Xavier Naidoo einer der erfolgreichsten deutschen Popkünstler der letzten Jahre und er ist auf einer Mission. Mit dem Motown-Soul verbindet ihn die christliche Erweckungslyrik und die gefühlstriefende Melodramatik.
Diese Stimme. Wie soll man sie nennen? Unverwechselbar – charakteristisch? Das auf jeden Fall. Diese Stimme ist ziemlich einmalig in der deutschen Szene, obwohl der ein oder andere Klon schon in den Hitparaden entdeckt wurde. „Eine Stimme, die in kleinsten Abstufungen und Nuancen Gefühle transportiert“, jubelte die „Frankfurter Rundschau“. Und sie steht nicht allein mit dem Gloria auf Xavier Naidoo.
Kein Wunder: Der Mann, wenn man denn Xavier Naidoo mit seinen jungenhaften 34 Jahren so nennen darf: Der Mann hat’s gelernt. Hat in Schul- und Kirchenchören mitgesungen und in Musicals – und er hat am Rande auch Einblicke in die Clubszene erhalten. All das in Mannheim.
In Mannheim wurde Xavier Naidoo 1971 geboren. In Mannheim ist er im Wesentlichen geblieben, bis heute. Und es gibt ein paar Spötter, die meinen, weiter als bis Rödelheim habe er es sowieso nicht geschafft. Beim Rödelheim Hartreim Projekt von Moses Pelham, wo Xavier Naidoo als Background-Sänger beschäftigt war.
Die Bodenständigkeit und Heimatverbundenheit lädt Naidoo allerdings durch eine multikulturelle oder doch polyglotte Herkunft auf. Seine Mutter ist Südafrikanerin mit irischen Wurzeln, sein Vater hat deutsche und indische Vorfahren. Das war fürs Marketing und die Image-Bildung sicher nicht schlecht – man will sich ja schließlich als Mannheimer von den rappenden weißen Schwaben der Fanta 4 aus Stuttgart unterscheiden.
Musikalisch allerdings hat Naidoo (jedenfalls bisher) aus diesen Wurzeln keine Pflanzen sprießen lassen. Weltmusikalisches ist auf seinen bisher drei Alben (dazu kommt noch ein Live-Album) nicht gerade dominant. Und auch den Stilmix pflegt er kaum.
In musikalischer Hinsicht ist Xavier Naidoo eher Amerika-orientiert. Er gilt als der Erfinder einer ganz eigenen Richtung von deutschem Soul. Ja, eigentlich als der Erfinder des deutschen Soul überhaupt. Wobei man dann geflissentlich unterschlägt, dass auch schon Joy Fleming – ein anderes Mannheimer Gewächs – mit diesem Ehrentitel geschlagen wurde.
Schon auf seiner ersten Platte „Nicht von dieser Welt“ im Jahr 1998 war der typische Naidoo-Sound voll entwickelt – ein bisschen Grönemeyer, viel Produzentenkunst und viel, viel Gefühl. Seitdem hat Naidoo dieses Rezept verfeinert, aber nicht mehr grundlegend geändert.
Warum auch. Schon das erste Album verkaufte sich wie geschnitten Brot, ein Jahr lang hielt es sich in den Charts – und sein neues Album „Telegramm für X“ hat innerhalb einer Woche sogar Madonna von der Pool Position der Charts verdrängt.
Besonders die langsamen Balladen lassen seine Fans regelmäßig in Verzückung geraten. Dann kommt die ganze Überdosis Gefühl zur Entladung, mit der Naidoo seine Songs befrachtet.
Die Fans, das sind übrigens ganz erstaunlich viele junge Leute. Deren Suche nach Sinn in der Welt und darüber hinaus befriedigt Naidoo – jedenfalls für eine Weile – ziemlich gut. Am Anfang hauptsächlich mit religiösen Gesängen – den „Jesus der Hitparaden“ nannte ihn der Spiegel. In letzter Zeit auch mit sozialem Engagement. Da allerdings bekommt der himmlische Glanz der Erfolgsstory aus Mannheim ein paar Flecken.
Denn so sehr der Sänger – ob man ihn nun mag oder nicht – doch zumindest Respekt erzielt, wenn es um die Inhalte geht, dann stöhnen selbst die wohlmeinenden Freunde gequält auf. Wie das Internet-Musikportal „laut.de“:
„Diese Texte, diese ewigen tiefgründigen Texte. Man kann sich doch nicht nach jedem Lied tieftraurig und ergriffen nach dem Sinn des Lebens fragen... Das ist zuviel!“
Kein Wunder: Der Mann, wenn man denn Xavier Naidoo mit seinen jungenhaften 34 Jahren so nennen darf: Der Mann hat’s gelernt. Hat in Schul- und Kirchenchören mitgesungen und in Musicals – und er hat am Rande auch Einblicke in die Clubszene erhalten. All das in Mannheim.
In Mannheim wurde Xavier Naidoo 1971 geboren. In Mannheim ist er im Wesentlichen geblieben, bis heute. Und es gibt ein paar Spötter, die meinen, weiter als bis Rödelheim habe er es sowieso nicht geschafft. Beim Rödelheim Hartreim Projekt von Moses Pelham, wo Xavier Naidoo als Background-Sänger beschäftigt war.
Die Bodenständigkeit und Heimatverbundenheit lädt Naidoo allerdings durch eine multikulturelle oder doch polyglotte Herkunft auf. Seine Mutter ist Südafrikanerin mit irischen Wurzeln, sein Vater hat deutsche und indische Vorfahren. Das war fürs Marketing und die Image-Bildung sicher nicht schlecht – man will sich ja schließlich als Mannheimer von den rappenden weißen Schwaben der Fanta 4 aus Stuttgart unterscheiden.
Musikalisch allerdings hat Naidoo (jedenfalls bisher) aus diesen Wurzeln keine Pflanzen sprießen lassen. Weltmusikalisches ist auf seinen bisher drei Alben (dazu kommt noch ein Live-Album) nicht gerade dominant. Und auch den Stilmix pflegt er kaum.
In musikalischer Hinsicht ist Xavier Naidoo eher Amerika-orientiert. Er gilt als der Erfinder einer ganz eigenen Richtung von deutschem Soul. Ja, eigentlich als der Erfinder des deutschen Soul überhaupt. Wobei man dann geflissentlich unterschlägt, dass auch schon Joy Fleming – ein anderes Mannheimer Gewächs – mit diesem Ehrentitel geschlagen wurde.
Schon auf seiner ersten Platte „Nicht von dieser Welt“ im Jahr 1998 war der typische Naidoo-Sound voll entwickelt – ein bisschen Grönemeyer, viel Produzentenkunst und viel, viel Gefühl. Seitdem hat Naidoo dieses Rezept verfeinert, aber nicht mehr grundlegend geändert.
Warum auch. Schon das erste Album verkaufte sich wie geschnitten Brot, ein Jahr lang hielt es sich in den Charts – und sein neues Album „Telegramm für X“ hat innerhalb einer Woche sogar Madonna von der Pool Position der Charts verdrängt.
Besonders die langsamen Balladen lassen seine Fans regelmäßig in Verzückung geraten. Dann kommt die ganze Überdosis Gefühl zur Entladung, mit der Naidoo seine Songs befrachtet.
Die Fans, das sind übrigens ganz erstaunlich viele junge Leute. Deren Suche nach Sinn in der Welt und darüber hinaus befriedigt Naidoo – jedenfalls für eine Weile – ziemlich gut. Am Anfang hauptsächlich mit religiösen Gesängen – den „Jesus der Hitparaden“ nannte ihn der Spiegel. In letzter Zeit auch mit sozialem Engagement. Da allerdings bekommt der himmlische Glanz der Erfolgsstory aus Mannheim ein paar Flecken.
Denn so sehr der Sänger – ob man ihn nun mag oder nicht – doch zumindest Respekt erzielt, wenn es um die Inhalte geht, dann stöhnen selbst die wohlmeinenden Freunde gequält auf. Wie das Internet-Musikportal „laut.de“:
„Diese Texte, diese ewigen tiefgründigen Texte. Man kann sich doch nicht nach jedem Lied tieftraurig und ergriffen nach dem Sinn des Lebens fragen... Das ist zuviel!“