Goldstücke-Festival: Künstlerin beklagt Verstoß gegen Kunstfreiheit

Mit Kunst-Installationen im öffentlichen Raum beginnt morgen das Goldstücke-Festival in Gelsenkirchen. Die Licht- und Ton-Installation „Hallender Hass“ wird allerdings nicht gezeigt, die Künstlerin Melisa Kujević wurde ausgeladen. Sie wollte AfD-Zitate an Wände projezieren, weitere sollten über Lautsprecher zu hören sein. Die Arbeit war als Teil einer Gruppenausstellung der "Hochschule der Bildenden Künste Saar" geplant. Zuvor war sie bereits in Saarbrücken zu sehen. Die Stadt Gelsenkirchen hält das Werk, das die Rhetorik rechtsextremer Politiker aufgreift, für nicht mit dem Neutralitätsgebot vereinbar. Die Künstlerin selbst bezeichnete das im Deutschlandfunk Kultur dagegen als Verstoß gegen die Kunstfreiheit, das Neutralitätsgebot greife hier nicht. Man habe die Stadt um eine erneute Stellungnahme gebeten und angeboten, die Installation zu kontextualisieren, etwa mit einer Informationstafel oder durch Gespräche der Künstlerin mit Besuchern vor Ort. Die studentische Künstlergruppe kündigte außerdem ihren Rückzug an, wenn die Installation "Hallender Hass" nicht wieder aufgenommen werde. Daraufhin wurden auch diese Künstler vom Festival gestrichen, so Kujević. In Gelsenkirchen ist die AfD nach der jüngsten Kommunalwahl zweitstärkste politische Kraft. Zuvor hatten bereits zwei AfD-Mitglieder den Vorsitz im Kulturausschuss inne.