"Gleich zwei Filme zeigen den Spagat des Festivals"
In Locarno hat das 62. Internationale Filmfestival begonnen. Kritiker Peter Claus sprach über seine Erwartungen und die beiden Filme "500 Days of Summer" sowie "Der Krieg der Söhne des Lichts gegen die Söhne der Dunkelheit".
Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch.
Jürgen Liebing: Manchmal hat man schon zum Beginn so ein Gefühl: Wird’s ein guter Jahrgang werden. Herr Claus, wie ist Ihr Gefühl in diesem Jahr?
Peter Claus: Es ist ein sehr gutes Gefühl, weil schon der Eröffnungsabend spannend ist. Gleich zwei Filme zeigen den Spagat des Festivals insgesamt. Auf der einen Seite Hollywood - eine Liebeskomödie "500 Days of Summer", auf der anderen Seite das europäisch geprägte Autorenkino aus Frankreich, aber von einem israelischen Regisseur, nämlich von Amos Gitai "Der Krieg der Söhne des Lichts gegen die Söhne der Dunkelheit". Beides Filme mit Anspruch, beides Filme, die ein Massenpublikum erreichen wollen und beides Filme, die nicht, was wir ja in Deutschland so oft beklagen, mit Fernsehästhetik daherkommen.
"500 Days of Summer" – das ist eine Liebeskomödie, aber keine dieser üblichen kleinen Beziehungskisten-Klamotten - er will sie, sie will ihn. Und sie kriegen sich doch nicht, sondern es ist eher eine melancholische Komödie der Misslichkeiten um das Problem der Anpassung um die Ansprüche anderer. (…)
Sehr viel gewichtiger und eindeutiger in der politischen Aussage: Amos Gitais Film Der Krieg der Söhne des Lichts ist nichts gegen die Söhne der Dunkelheit". Dieser Film ist abgefilmtes Theater, unter anderem mit der großen Jeanne Moreau, ein Theatertext aus dem ersten Jahrhundert, der den historischen Krieg Roms gegen den Staat der Juden behandelt und natürlich das ist eine Parabel. (…)
Jürgen Liebing: Manchmal hat man schon zum Beginn so ein Gefühl: Wird’s ein guter Jahrgang werden. Herr Claus, wie ist Ihr Gefühl in diesem Jahr?
Peter Claus: Es ist ein sehr gutes Gefühl, weil schon der Eröffnungsabend spannend ist. Gleich zwei Filme zeigen den Spagat des Festivals insgesamt. Auf der einen Seite Hollywood - eine Liebeskomödie "500 Days of Summer", auf der anderen Seite das europäisch geprägte Autorenkino aus Frankreich, aber von einem israelischen Regisseur, nämlich von Amos Gitai "Der Krieg der Söhne des Lichts gegen die Söhne der Dunkelheit". Beides Filme mit Anspruch, beides Filme, die ein Massenpublikum erreichen wollen und beides Filme, die nicht, was wir ja in Deutschland so oft beklagen, mit Fernsehästhetik daherkommen.
"500 Days of Summer" – das ist eine Liebeskomödie, aber keine dieser üblichen kleinen Beziehungskisten-Klamotten - er will sie, sie will ihn. Und sie kriegen sich doch nicht, sondern es ist eher eine melancholische Komödie der Misslichkeiten um das Problem der Anpassung um die Ansprüche anderer. (…)
Sehr viel gewichtiger und eindeutiger in der politischen Aussage: Amos Gitais Film Der Krieg der Söhne des Lichts ist nichts gegen die Söhne der Dunkelheit". Dieser Film ist abgefilmtes Theater, unter anderem mit der großen Jeanne Moreau, ein Theatertext aus dem ersten Jahrhundert, der den historischen Krieg Roms gegen den Staat der Juden behandelt und natürlich das ist eine Parabel. (…)