Gewerkschaft für Autoren
Organisationen von Schriftstellern in Deutschland haben eine kurze Geschichte, die reich ist an Häme. Die Auffassung, bei dieser Spezies Mensch handele es sich allesamt um Genies, die mit der schnöden bürgerlichen Interessensphäre wenig zu tun haben, ist unausrottbar. Auch in den Kreisen der Betroffenen selbst übrigens, was dazu führte, dass sich die Schriftsteller deutlich später als andere Berufsgruppen organisiert haben.
Heute gibt es nur eine einzige namhafte Berufsorganisation für Autoren, den Verband deutscher Schriftsteller, kurz: VS. Gegründet wurde der VS 1969 nicht zufällig in einer Zeit, die dem Gedanken einer kollektiven Interessenvertretung von gewerkschaftlichen Zielen aufgeschlossen gegenüberstand. Kein Geringerer als Heinrich Böll forderte damals das "Ende der Bescheidenheit":
"Ich schlage vor, dass wir die Bescheidenheit und den Idealismus einmal für eine Weile an unsere Sozialpartner delegieren: an Verleger, Chefredakteure und Intendanten."
Der VS steht in der Nachfolge des "Schutzverbands deutscher Schriftsteller (SDS)", dessen Präsidenten Thomas Mann und Theodor Heuss waren. Seit einiger Zeit ist die Organisation mit ihren etwa 4000 Mitgliedern Teil der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
Daneben gibt es nur noch zwei kleine Vereinigungen, den Bund deutscher Schriftsteller, der neuen Autoren zu einem Verlag verhelfen will, und den Freien Deutschen Autorenverband. Beide treten öffentlich kaum in Erscheinung – anders als der Internationale PEN, der sich allerdings vornehmlich um die Freiheit des Wortes sorgt.
Der VS kümmert sich um berufliche und soziale Aspekte des Autorenalltags, um das also, was alle gemeinsam betrifft. Er hat für seine Mitglieder Normverträge sowie die nach dem neuen Urhebervertragsrecht vorgeschriebenen Regeln zur angemessenen Vergütung ausgehandelt. Dass es zum VS keine Alternative gibt, ist die Voraussetzung für sein Gewicht in Verhandlungen – und sorgt immer wieder für Ärger und Austritte.
Viele bekannte Autoren sind ohnehin nicht oder nicht mehr Mitglied. Sie sind allerdings auch am ehesten fähig, ihre Interessen gegenüber Buchverlegern, Fernseh- und Radiointendanten durchzusetzen. Anders als die Mehrzahl der Autoren, die nicht prominent ist und es niemals werden wird.
"Ich schlage vor, dass wir die Bescheidenheit und den Idealismus einmal für eine Weile an unsere Sozialpartner delegieren: an Verleger, Chefredakteure und Intendanten."
Der VS steht in der Nachfolge des "Schutzverbands deutscher Schriftsteller (SDS)", dessen Präsidenten Thomas Mann und Theodor Heuss waren. Seit einiger Zeit ist die Organisation mit ihren etwa 4000 Mitgliedern Teil der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
Daneben gibt es nur noch zwei kleine Vereinigungen, den Bund deutscher Schriftsteller, der neuen Autoren zu einem Verlag verhelfen will, und den Freien Deutschen Autorenverband. Beide treten öffentlich kaum in Erscheinung – anders als der Internationale PEN, der sich allerdings vornehmlich um die Freiheit des Wortes sorgt.
Der VS kümmert sich um berufliche und soziale Aspekte des Autorenalltags, um das also, was alle gemeinsam betrifft. Er hat für seine Mitglieder Normverträge sowie die nach dem neuen Urhebervertragsrecht vorgeschriebenen Regeln zur angemessenen Vergütung ausgehandelt. Dass es zum VS keine Alternative gibt, ist die Voraussetzung für sein Gewicht in Verhandlungen – und sorgt immer wieder für Ärger und Austritte.
Viele bekannte Autoren sind ohnehin nicht oder nicht mehr Mitglied. Sie sind allerdings auch am ehesten fähig, ihre Interessen gegenüber Buchverlegern, Fernseh- und Radiointendanten durchzusetzen. Anders als die Mehrzahl der Autoren, die nicht prominent ist und es niemals werden wird.