Getreide oder Bares
Der Westen produziert zu viel Weizen und verschifft ihn in Hungergebiete. So sah jahrzehntelang die Nothilfe für Entwicklungsländer aus. Dass so die lokalen Landwirtschaftsmärkte kaputt gehen, war den Geberländern aus dem Westen egal. Inzwischen hat ein Umdenken eingesetzt - zumindest in Europa.
Die meisten europäischen Hilfsorganisationen kaufen heute wann immer es geht vor Ort in den Entwicklungsländern ihre Nahrungsmittel ein. Viele würden gern noch weiter gehen. Doch einer wirklichen Abkehr vom Geist der traditionellen Nahrungsmittelhilfe steht ein inzwischen 44 Jahre alter internationaler Vertrag entgegen: Die Nahrungsmittelhilfe-Konvention.
Mit der Konvention hatten sich 1967 insgesamt 23 Geberländer dazu verpflichtet, jedes Jahr viereinhalb Millionen Tonnen Getreide - vor allem Weizen - in Entwicklungsländer zu liefern. Das Ziel: Die Getreideüberschüsse des Westens sinnvoll für die Bekämpfung des Hungers in der Welt einzusetzen. Was sinnvoll klingt, entpuppte sich aber als problematisch, weil dadurch die heimische Landwirtschaft in den Entwicklungsländern geschwächt wurde.
In der Zwischenzeit ist die Konvention mehrfach reformiert worden. Hilfsorganisationen wie das Welternährungsprogramm der UNO können inzwischen auch Nahrungsmittel vor Ort in den Entwicklungsländern einkaufen. Und neben Getreide werden nun auch andere Grundnahrungsmittel geliefert. Trotzdem werden immer noch die Hilfen der Geberländer in sogenannte Weizentonnenäquivalente umgerechnet. Wenn das Welternährungsprogramm also zum Beispiel in Kenia Mais kauft, dann wird sein Nährwert in den entsprechenden Nährwert von Weizen umgerechnet. Nur diesen Wert können sich dann die Geld gebenden Staaten im Rahmen der Konvention anrechnen lassen. Viele Hilfsorganisationen würden aber lieber den Menschen in den Entwicklungsländern Bargeld in die Hand geben, mit dem sie sich dann ihre Lebensmittel selbst auf dem Markt kaufen könnten. Bargeld lässt sich jedoch nicht in Weizentonnenäquivalente umrechnen, weshalb die Geberländer kein Interesse an solchen Hilfsprogrammen haben.
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Amerikanisches Trauma
Mit der Konvention hatten sich 1967 insgesamt 23 Geberländer dazu verpflichtet, jedes Jahr viereinhalb Millionen Tonnen Getreide - vor allem Weizen - in Entwicklungsländer zu liefern. Das Ziel: Die Getreideüberschüsse des Westens sinnvoll für die Bekämpfung des Hungers in der Welt einzusetzen. Was sinnvoll klingt, entpuppte sich aber als problematisch, weil dadurch die heimische Landwirtschaft in den Entwicklungsländern geschwächt wurde.
In der Zwischenzeit ist die Konvention mehrfach reformiert worden. Hilfsorganisationen wie das Welternährungsprogramm der UNO können inzwischen auch Nahrungsmittel vor Ort in den Entwicklungsländern einkaufen. Und neben Getreide werden nun auch andere Grundnahrungsmittel geliefert. Trotzdem werden immer noch die Hilfen der Geberländer in sogenannte Weizentonnenäquivalente umgerechnet. Wenn das Welternährungsprogramm also zum Beispiel in Kenia Mais kauft, dann wird sein Nährwert in den entsprechenden Nährwert von Weizen umgerechnet. Nur diesen Wert können sich dann die Geld gebenden Staaten im Rahmen der Konvention anrechnen lassen. Viele Hilfsorganisationen würden aber lieber den Menschen in den Entwicklungsländern Bargeld in die Hand geben, mit dem sie sich dann ihre Lebensmittel selbst auf dem Markt kaufen könnten. Bargeld lässt sich jedoch nicht in Weizentonnenäquivalente umrechnen, weshalb die Geberländer kein Interesse an solchen Hilfsprogrammen haben.
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