Gesundheit

    Pflege auf dem Prüfstand

    23.01.2014
    Zu wenig Fachkräfte, schlechte Bezahlung, immer mehr Pflegebedürftige: In Berlin diskutieren Experten und Politiker über den Stand der Pflege. Gesundheitsminister Hermann Gröhe versprach eine zügige Reform.
    Rund 2,5 Millionen Menschen in Deutschland sind derzeit pflegebedürftig, 2020 sollen es 3,5 Millionen Menschen sein. Der Bedarf an gut ausgebildeten Pflegekräften wächst also noch weiter, schon jetzt sind zu wenig Fachkräfte vorhanden. Der Bedarf soll zunehmend durch Fachkräfte aus dem Ausland gedeckt werden, zugleich soll die Ausbildung im Pflegebereich reformiert werden, die Pfleger besser bezahlt werden.
    Um das zu finanzieren, kündigt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe eine Pflegereform an und verspricht, diese zügig anzugehen. Das Geld soll durch einen höheren Beitragssatz in der Pflegeversicherung zusammenkommen, berichtet Katharina Hamberger aus Berlin . Spätestens zum 1. Januar 2015 soll der Beitragssatz um 0,3 Prozentpunkte steigen.
    "Pflege wird im Dauerlauf erledigt"
    Vor Beginn des Pflegetages zeichnete Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates, ein dramatisches Bild der Pflegesituation in Deutschland. Im Deutschlandradio Kultur sagte er:
    "Die Situation der Pflegekräfte hat sich in den letzten Jahren, was die Anzahl der Fachkräfte angeht, dramatisch zugespitzt. Im Übrigen nicht nur (...) in den ambulanten Bereichen und in der Altenpflege, sondern genauso in den somatischen Einrichtungen, in den Krankenhäusern. Pflege wird im Dauerlauf erledigt, immer weniger Pflegekräfte müssen hierzulande immer mehr professionelle Pflege leisten."