Gespräche mit Kamerun über Rückgabe von Kulturgütern starten

    Türpfosten aus Kamerun aus dem 19. Jahrhundert, die im Humboldt Forum in Berlin zu sehen sind.
    Türpfosten aus Kamerun aus dem 19. Jahrhundert, die im Humboldt Forum in Berlin zu sehen sind. © imago / epd / Rolf Zoellner
    Mitte Januar startet der Dialog mit Kamerun über die Rückgabe von Kulturgütern. Wie das Stuttgarter Linden-Museum mitteilte, treffen sich dafür in der baden-württembergischen Hauptstadt Verantwortliche von elf deutschen Museen und Delegierte des inter-ministeriellen Komitees für die Rückführung illegal ausgeführter Kulturgüter sowie ausgewählte Vertreter traditioneller Königshäuser aus Kamerun. Deutschland ist den Angaben zufolge im Besitz von etwa 40.000 Kulturgütern aus Kamerun, von denen viele während der Kolonial-Herrschaft 1884 bis 1919 in deutsche Museen gelangten. Verschiedene traditionelle Gemeinschaften in Kamerun fordern die Rückgabe ihres Kulturgutes. Das Linden-Museum in Stuttgart leitet als Bewahrer der größten kamerunischen Sammlung in Deutschland die Gespräche. Im Vergleich zu anderen Kolonialmächten begann der deutsche Kolonialismus spät. Er hat seine Wurzeln bei den einheimischen Kaufleuten. Sie hatten Gebiete in Afrika erworben und forderten nun den Staat auf, diese Gebiete als deutsche "Schutzgebiete" zu ernennen. Sie wollten nicht, dass ihre Handelsgesellschaften und Unternehmen in Afrika Zölle an andere Staaten zahlen mussten. So beteiligte sich Otto von Bismarck ab 1884 aktiv daran, Kolonien für Deutschland in Afrika zu erwerben. Kamerun wurde im Juli des gleichen Jahres unter den Schutz des Deutschen Reichs gestellt.