Geschwister-Scholl-Preis für russische Journalistin Gordeeva

Die russische Journalistin Katerina Gordeeva wird in diesem Jahr mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet. Sie erhält die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihr Buch "Nimm meinen Schmerz. Geschichten aus dem Krieg". Das teilten der Landesverband Bayern des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und die Stadt München mit. In dem Buch porträtiert die 47-Jährige 24 Überlebende des russischen Angriffskriegs, vor allem aus der Ukraine, aber auch Mütter russischer Soldaten und eine Witwe. Ihre Interviews führte sie in verschiedenen Städten Europas, in Moskau und in russischen Flüchtlingslagern. Gordeevas Buch sei literarisch sehr beeindruckend, so die Jury. Sie stelle das Leid ihrer Gesprächspartnerinnen und -partner in den Vordergrund. Gordeeva zählt zu den bekanntesten Journalistinnen Russlands, dem Kreml gilt sie als "ausländische Agentin". Nach der Annexion der Krim 2014 ging sie ins Exil und lebt heute in Lettland. Der Geschwister-Scholl-Preis zeichnet seit 1980 jährlich ein aktuelles Buch aus, das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern.