Geschundenes Paradies
Die Reise führte in die Kalkudah-Bucht, nördlich von Batticaloa, vor dem Bürgerkrieg der meist besuchte Strand an der Ostküste Sri Lankas. Victoria besaß dort seit Jahren einen kleinen Gasthof. Eine Empfehlung von Freunden aus Deutschland. Der Kriegslärm war verstummt. Seit 2002 herrschte Waffenstillstand zwischen der Armee Sri Lankas und den "Tamil Tigers".
Das Leben schien sich zu normalisieren. Das Grundstück war von einem Wellblechzaun umgeben. Das Eingangstor stand offen. Victoria, Ende 50 mit ergrauten Schläfen und sehr hellen Augen, wartete schon. Auf ihrer Stirn leuchtete ein roter Punkt. Ihr langes Haar war im Nacken zu einem Knoten zusammengebunden. Sie trug einen Kaftan. Ihr kleines weißgetünchtes Haus lag mitten in einem riesigen Garten. Dann kam der Tsunami. Weihnachten 2004. Die Katastrophe. Ein Jahr später die zweite Reise nach Kalkudah.
Ingrid Norbu: Jahrgang 1950. Schaufensterdekorateurin, später Lehrerin. Sechs Jahre ‚Auszeit’ mit Rucksacktouren durch Asien bedeuteten schließlich das Ende der Beamtenlaufbahn, denn das Herumreisen mit Notizbuch und Rekorder war zum neuen Beruf geworden. Es folgten seit 1991 ein Geschichts- und Indologiestudium an der Universität Köln, Radiosendungen und Presseveröffentlichungen. Themen: Immer noch Asien, aber auch Geschichten von Anpassung und Rebellion anderswo.
Ingrid Norbu: Jahrgang 1950. Schaufensterdekorateurin, später Lehrerin. Sechs Jahre ‚Auszeit’ mit Rucksacktouren durch Asien bedeuteten schließlich das Ende der Beamtenlaufbahn, denn das Herumreisen mit Notizbuch und Rekorder war zum neuen Beruf geworden. Es folgten seit 1991 ein Geschichts- und Indologiestudium an der Universität Köln, Radiosendungen und Presseveröffentlichungen. Themen: Immer noch Asien, aber auch Geschichten von Anpassung und Rebellion anderswo.