Gescheiterte Übernahme der Kaiser's-Supermarktkette

Wofür steht das "k" in Edeka?

EDEKA Filiale in Essen.
Edeka und Tengelmann sind mit ihrer Supermarkt-Fusion vorerst gescheitert. © picture alliance / dpa / Revierfoto
Georg Schwedt im Gespräch mit Gesa Ufer |
Der Streit um die Übernahme der Kaiser's Supermarktkette durch Edeka reißt nicht ab. Die Übernahme wurde zwar vorerst gestoppt, trotzdem stellen wir aus gegebenem Anlass die Frage: Was steckt eigentlich hinter dem 1898 in Berlin gegründeten "Edeka"?
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, der gegen alle Warnungen die Übernahme der Kaiser's-Supermarktkette durch Edeka durchgeboxt hatte, ist jetzt vom Oberlandesgericht Düsseldorf zurückgerufen worden. Seine Ministererlaubnis wurde aufgehoben, die Übernahme ist vorerst gestoppt.

Als Oma noch von Kolonialwaren sprach

Der Kontroverse veranlasst uns, den Namen "Edeka" und seine Herkunft einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Hinter dem Firmennamen steckt die "Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler", die 1898 in Berlin gegründet wurde. Entstanden in einer Zeit, als Deutschland noch Kolonialmacht war. Doch selbst die Großeltern-Generation, die zwischen den beiden Weltkriegen aufwuchs, als Deutschland sich längst vom afrikanischen Kontinent zurückgezogen hatte, sprach noch lange vom "Kolonialwarenladen" - in Abgrenzung zum Tante-Emma-Laden, in dem man damals nur regionale Lebensmittel bekommen konnte. Der wiederum hieß natürlich noch nicht so, sondern schlicht "Kaufmannsladen".
Mit diesem Thema hat sich der Chemiker und Kulturhistoriker Georg Schwedt beschäftigt. Er sagt:
"Man muss den Begriff noch weiter fassen. Kolonialwaren waren alles Waren, die nicht aus Europa kamen. Und das mussten nicht unbedingt Kolonien sein, sondern einfach Übersee und Länder, die gar keine Kolonien mehr waren, sondern längst selbstständig geworden waren."
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