Gericht in Serbien untersagt Auslieferung von Regisseur Hniot

Ein serbisches Berufungsgericht hat am Mittwoch eine Auslieferung des belarussischen Filmemachers und Regierungskritikers Andrej Hniot an sein Heimatland abgelehnt. Das Gericht hob damit ein früheres Urteil auf und erklärte, der Fall müsse neu verhandelt werden. Die serbischen Behörden verhafteten Hniot am 30. Oktober auf dem Belgrader Flughafen aufgrund eines Haftbefehls von Interpol, der auf Antrag der belarussischen Behörden wegen Steuerhinterziehung erlassen worden war. Ein serbisches Gericht entschied zunächst, den Regisseur an Belarus auszuliefern. Das Berufungsgericht in Belgrad erklärte nun auf seiner Website, das erstinstanzliche Gericht habe keine stichhaltigen Beweise dafür vorgelegt, dass Hniot in seinem Land Steuern hinterzogen habe. Der Fall werde deshalb zur erneuten Entscheidung an das Gericht zurück verwiesen. Hniot ist ein bekannter belarussischer Filmregisseur und Kritiker des autoritären Präsidenten Alexander Lukaschenko. Zuletzt warnten mehr als 70 europäische Kunstschaffende und Filmemacher in einem offenen Brief an die serbische Regierung, Hniot drohten in Belarus Gefängnis, Folter und sogar die Todesstrafe.