Geraubte Kulturgüter: Frankreichs Regierung legt Ministerrat Gesetz vor

Die geplante Beschleunigung der Restitution von Kulturgütern aus Frankreich wird konkret: Die französische Regierung hat dem Ministerrat den Entwurf für ein Rahmengesetz vorgelegt, das die Rückgabe von während der Kolonialzeit geraubten Objekten an ihre Herkunftsländer erleichtern soll. Wie die Zeitung Le Monde berichtet, soll das Gesetz in erster Linie für afrikanische Staaten gelten, aber nicht nur. Angestrebt wird eine schnellere und einfachere Restitution von Kulturgütern. Dafür soll eine Ausnahme vom "Grundsatz der Unveräußerlichkeit" von Werken aus nationalen Sammlungen Frankreichs geschaffen werden. Laut Gesetzentwurf wird für eine Restitution ein Dekret des Staatsrats, das heißt, des obersten Verwaltungsgerichts, ausreichen. Eine wissenschaftliche Kommission mit Mitgliedern aus Frankreich und dem Herkunftsland soll die unrechtmäßige Aneignung von Werken dokumentieren und gegebenenfalls feststellen. Frankreich ist bei der Rückgabe von Kulturgütern laut Experten im Rückstand.