Geplante afghanische Exil-Universität erhält viele Studienanfragen

Die geplante Exil-Online-Universität für Afghanen erhält viele Studienanfragen. Das sagte der Initiator, Kambiz Ghawami, dem Evangelischen Pressedienst. Seit der Gründungskonferenz in Frankfurt am Main Ende 2021 hätten Hunderte junger Menschen ihr Interesse bekundet. Fast täglich bekomme er Anfragen von Studentinnen und Studenten aus Afghanistan oder den Flüchtlingscamps in Pakistan, wann der Lehrbetrieb starte. Das Konzept und das Personal von 75 afghanischen Hochschullehrern und -lehrerinnen stünden bereit, es fehle nur noch das Geld. Für die Betreuung der vorgesehenen 5.000 Studienplätze werden nach Ghawamis Angaben jährlich 30 Millionen Euro benötigt. Das Europäische Parlament habe im vergangenen April die EU-Kommission zu einer Unterstützung aufgefordert, aber bisher ohne Folgen. Auch von der Bundesregierung gebe es noch keine Zusage. Die geplante Online-Universität soll laut Ghawami Studienplätze vor allem in Geistes- und Sozialwissenschaften anbieten, die von der Talibanregierung verboten worden seien. In Afghanistan könnten nur noch technische Fächer und islamische Lehre nach der Interpretation der Taliban studiert werden.