Georgien

"Wir wollen die Realität zeigen"

Die georgische Regisseurin Nana Ekvtimishvili (l) und ihr Kollege Simon Groß auf dem 19. Sarajevo Film Festival in Sarajevo am 24. August 2013, nachdem sie für ihren Film "Heart Of Sarajevo" ausgezeichnet wurde.
Die georgische Regisseurin Nana Ekvtimishvili (l) und ihr Kollege Simon Groß © AFP / ELVIS BARUKCIC
Moderation: Patrick Wellinski · 16.08.2014
Der Film erzählt die Geschichte zweier 14-jähriger Mädchen, die sich durch ein hartes postsowjetisches Tiflis schlagen müssen. Viele Familien sind zerrüttet, die Väter trinken oder sind im Krieg. Regisseurin Nana Ekvtimishvili sagt, vieles, was der Film zeigt, hat auch sie erlebt.
"Die langen hellen Tage" spielt in der georgischen Hauptstadt Tiflis im Jahr 1992. "Da war ich genauso alt die die Protagonisten Natia", sagt Regisseurin Nana Ekvtimishvili. Es gebe viele Parallelen zwischen der Protagonistin und ihr. So habe sie etwa jeden Tag in der Brotschlange gestanden. In ihrem Freundeskreis und der Familie seien auch Frauen entführt worden und zu früher Heirat gezwungen - genau wie im Film.
Das Georgien der 90er-Jahre sei so sehr von Gewalt geprägt gewesen, wie der Film es zeige. "Was mich bis heute nicht loslässt: Wie wir auf Beerdigungen junger Leute gegangen sind, die bei Auseinandersetzungen auf der Straße gestorben sind."
Über den Kameramann Oleg Mutu sagt Simon Groß, er und Nana fanden seine Art zu drehen sehr gut, "nah an den Figuren, einfühlsam, nicht so technisch". Das habe den Schauspielern den Raum gegeben, so zu spielen, wie er und Nana es wollten.
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