„Geliebtes Leben“
Die zwölfjährige Chanda lebt in einem ländlichen Township der südafrikanischen Provinz ein zufriedenes Leben. Als ihre Schwester stirbt, der Vater verschwindet und die Mutter erkrankt, muss Chande schnell und übergangslos erwachsen werden.
Hört und liest man vom Thema des Films und von seinem südafrikanischen Handlungsort, sind die Gedanken zunächst eher neutral. Meine Güte: AIDS, Südafrika, die Zerrüttungen in einer familiären und, damit verbunden kleinstädtischen Gemeinschaft? Also wieder so ein Betroffenheits- sprich Elendsfilm? Mit einer brav warnenden Problemfahne?
Vergessen Sie alles! „Geliebtes Leben“ ist ein spannendes Drama, ein bewegender Menschen-Film, der an jedem Ort der Welt spielen könnte und sich auch beeindruckend gut in unsere Befindlichkeiten unterhaltsam einnistet. Der im Vorjahr beim Filmfest in Cannes erstaufgeführte und hervorragend aufgenommene Spielfilm, der dann auch Südafrika für die Nominierung der Auslands-„Oscars“ vertrat, erfüllt keine vorurteilsbeladenen Erwartungen, sondern entpuppt sich als Klasse-Kino.
Sowohl von der Story als auch von der sensiblen Erzählentwicklung, wie auch darstellerisch und atmosphärisch. „Geliebtes Leben“ ist eine jener Leinwand-Perlen, die immer wieder für das überraschende, verblüffende Spielplanelement im breiten Kinoangebot sorgen. Eine wunderbare Film-Entdeckung!
Oliver Schmitz: Jahrgang 1960; geboren in Kapstadt/Südafrika als Kind deutscher Einwanderer, heute in Berlin lebend, ein multikultureller, ein globaler Filmemacher, der zwischen Südafrika und Deutschland pendelt und für hiesige TV-Serien-Arbeiten ("Türkisch für Anfänger“; „Doctor´s Diary") namhafte Auszeichnungen wie den „Deutschen Fernsehpreis“ oder den „Adolf-Grimme-Preis“ bekam. Sein Kino-Debüt „Mapantsula wurde 2006 bei den „South African Film und Television Awards“ zum „besten südafrikanischen Film des Jahrzehnts“ gekürt.
Oliver Schmitz und sein Co-Drehbuch-Autor Dennis Foon haben für ihr neuestes Filmwerk den Roman „Worüber keiner spricht“ von Allan Stratton adaptiert. Dabei im Mittelpunkt – die zwölfjährige Chanda (was für eine überwältigende, sensible, filmtragende Entdeckung: die 13-jährige Debütantin Khomotso Manyaka). Sie lebt in einem ländlichen Township der südafrikanischen Provinz ein zufriedenes Leben. Geht zur Schule, steht dort vor einem guten Abschluss des Klassenjahres.
Doch dann stirbt ihre einjährige Schwester. Plötzlich und unerwartet. An Grippe. Heißt es. Zudem verschwindet ihr Stiefvater, ein Sauf- und Raufbold vor dem Herrn, spurlos. Schließlich erkrankt ihre Mutter und kann die beiden jüngeren Geschwister von Chanda nicht mehr betreuen. Sodass Chanda ganz schnell und übergangslos erwachsen werden muss.
Es geht um Quacksalber, „Medizinfrauen“, alte Rituale und vorsintflutlichen Umgang mit neuen Krankheiten. Chanda kämpft gegen Aberglauben und veraltete überlieferte Rituale. Sie geht offen mit der Krankheit AIDS um und gibt der Mutter die Würde zurück.
Regisseur Oliver Schmitz beweist sehr viel Gespür für eine sowohl authentische wie allgemeingültige Atmosphäre. Drehte an unexotischen Originalschauplätzen und bedient sich der einheimischen Pedi-Sprache. Entstanden ist ein ganz und gar angemessenes tolles universelles Spannungskino. Eindringlich, gefühlvoll, human. „Für alle Chandas dieser Welt“, heißt es abschließend im Nachspann.
Deutschland/Südafrika 2010, Regie: Oliver Schmitz, Darsteller: Khomotso Manyaka, Keaobaka Makanyane, Lerato Mvelase, Harriet Manamela u.a., FSK: ab 12 Jahren, Länge: 106 Minuten
Filmhomepage Geliebtes Leben
Vergessen Sie alles! „Geliebtes Leben“ ist ein spannendes Drama, ein bewegender Menschen-Film, der an jedem Ort der Welt spielen könnte und sich auch beeindruckend gut in unsere Befindlichkeiten unterhaltsam einnistet. Der im Vorjahr beim Filmfest in Cannes erstaufgeführte und hervorragend aufgenommene Spielfilm, der dann auch Südafrika für die Nominierung der Auslands-„Oscars“ vertrat, erfüllt keine vorurteilsbeladenen Erwartungen, sondern entpuppt sich als Klasse-Kino.
Sowohl von der Story als auch von der sensiblen Erzählentwicklung, wie auch darstellerisch und atmosphärisch. „Geliebtes Leben“ ist eine jener Leinwand-Perlen, die immer wieder für das überraschende, verblüffende Spielplanelement im breiten Kinoangebot sorgen. Eine wunderbare Film-Entdeckung!
Oliver Schmitz: Jahrgang 1960; geboren in Kapstadt/Südafrika als Kind deutscher Einwanderer, heute in Berlin lebend, ein multikultureller, ein globaler Filmemacher, der zwischen Südafrika und Deutschland pendelt und für hiesige TV-Serien-Arbeiten ("Türkisch für Anfänger“; „Doctor´s Diary") namhafte Auszeichnungen wie den „Deutschen Fernsehpreis“ oder den „Adolf-Grimme-Preis“ bekam. Sein Kino-Debüt „Mapantsula wurde 2006 bei den „South African Film und Television Awards“ zum „besten südafrikanischen Film des Jahrzehnts“ gekürt.
Oliver Schmitz und sein Co-Drehbuch-Autor Dennis Foon haben für ihr neuestes Filmwerk den Roman „Worüber keiner spricht“ von Allan Stratton adaptiert. Dabei im Mittelpunkt – die zwölfjährige Chanda (was für eine überwältigende, sensible, filmtragende Entdeckung: die 13-jährige Debütantin Khomotso Manyaka). Sie lebt in einem ländlichen Township der südafrikanischen Provinz ein zufriedenes Leben. Geht zur Schule, steht dort vor einem guten Abschluss des Klassenjahres.
Doch dann stirbt ihre einjährige Schwester. Plötzlich und unerwartet. An Grippe. Heißt es. Zudem verschwindet ihr Stiefvater, ein Sauf- und Raufbold vor dem Herrn, spurlos. Schließlich erkrankt ihre Mutter und kann die beiden jüngeren Geschwister von Chanda nicht mehr betreuen. Sodass Chanda ganz schnell und übergangslos erwachsen werden muss.
Es geht um Quacksalber, „Medizinfrauen“, alte Rituale und vorsintflutlichen Umgang mit neuen Krankheiten. Chanda kämpft gegen Aberglauben und veraltete überlieferte Rituale. Sie geht offen mit der Krankheit AIDS um und gibt der Mutter die Würde zurück.
Regisseur Oliver Schmitz beweist sehr viel Gespür für eine sowohl authentische wie allgemeingültige Atmosphäre. Drehte an unexotischen Originalschauplätzen und bedient sich der einheimischen Pedi-Sprache. Entstanden ist ein ganz und gar angemessenes tolles universelles Spannungskino. Eindringlich, gefühlvoll, human. „Für alle Chandas dieser Welt“, heißt es abschließend im Nachspann.
Deutschland/Südafrika 2010, Regie: Oliver Schmitz, Darsteller: Khomotso Manyaka, Keaobaka Makanyane, Lerato Mvelase, Harriet Manamela u.a., FSK: ab 12 Jahren, Länge: 106 Minuten
Filmhomepage Geliebtes Leben