Geistliche Vokalsinfonik beim Rheingau Musikfestival
Das Ensemble Vocal de Lausanne wurde 1961 von Michel Corboz gegründet. Je nach Programmauswahl kann die Anzahl der Sänger variieren – alle Möglichkeiten von der kleinen 12-köpfigen A-cappella-Gruppe bis hin zum großen sinfonischen Chor sind denkbar. Diese Flexibilität sorgt dafür, dass das Ensemble über ein breites Repertoire verfügen kann, das von der frühen Barockmusik bis in das 20. Jahrhundert reicht.
Gabriel Fauré und André Messager verbrachten den Sommer oft in der Normandie bei Camille und Marie Clerc, einem musikbegeisterten Industriellenehepaar. 1881 entstand die Idee, ein gemeinsames Werk zu schreiben, das von Frauen des Dorfes Villerville und von Sommergästen zum Wohle der örtlichen Fischervereinigung gesungen werden sollte. Mit zehn Singstimmen und in Begleitung von Harmonium und Solovioline wurde die Messe beim Gottesdienst aufgeführt. Madame Clerc berichtet: „Die Kollekte erbrachte 560 Francs, was für ein Nest wie Villerville recht ansehnlich ist“. Die zweite Aufführung fand dann in größerer Besetzung statt.
Francis Poulenc, erschüttert durch den Tod eines Freundes und geläutert auf einer Marienwallfahrt nach Rocamadour, komponierte ab 1936 zahlreiche religiöse Werke, meist für Chor a cappella. Sein erstes chorsinfonisches Stück, das Stabat Mater, erschien 1950, das Gloria im Jahr 1959, vier Jahre vor seinem Tod. Poulencs frische, lebendige Tonsprache spiegelt seine unkonventionelle Auffassung von Religion wider. „Ich habe den Glauben eines Landpfarrers“, beschreibt er sich selbst.
Mit der „Messa di Gloria“ schloss der 22-jährige Puccini im Jahr 1880 sehr erfolgreich sein Studium am Istituto Musicale seiner Heimatstadt Lucca ab. Das Werk wurde bei der Erstaufführung zwar begeistert aufgenommen, verschwand dann aber in der Versenkung. Ob Puccini sein Jugendwerk verstecken wollte, oder ob die Messe der katholischen Kirche zu weltlich war, das lässt sich heute nicht sicher beantworten. Erst 1950 wurde das Stück von einem amerikanischen Priester bei Forschungsarbeiten zu einer Biographie wieder ausgegraben und zwei Jahre später in Chicago aufgeführt.
Rheingau Musik Festival
Kloster Eberbach
Aufzeichnung vom 11.8.2006
Gabriel Fauré/André Messager
Messe pour les pêcheurs de Villerville
Francis Poulenc
Gloria für Sopransolo, gemischten Chor und Orchester
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Giacomo Puccini
Messa di Gloria
Sandrine Piau, Sopran
Valerio Contaldo, Tenor
Hubert Claessens, Bass
Ensemble Vocal de Lausanne
Sinfonietta de Lausanne
Leitung: Michel Corboz
Francis Poulenc, erschüttert durch den Tod eines Freundes und geläutert auf einer Marienwallfahrt nach Rocamadour, komponierte ab 1936 zahlreiche religiöse Werke, meist für Chor a cappella. Sein erstes chorsinfonisches Stück, das Stabat Mater, erschien 1950, das Gloria im Jahr 1959, vier Jahre vor seinem Tod. Poulencs frische, lebendige Tonsprache spiegelt seine unkonventionelle Auffassung von Religion wider. „Ich habe den Glauben eines Landpfarrers“, beschreibt er sich selbst.
Mit der „Messa di Gloria“ schloss der 22-jährige Puccini im Jahr 1880 sehr erfolgreich sein Studium am Istituto Musicale seiner Heimatstadt Lucca ab. Das Werk wurde bei der Erstaufführung zwar begeistert aufgenommen, verschwand dann aber in der Versenkung. Ob Puccini sein Jugendwerk verstecken wollte, oder ob die Messe der katholischen Kirche zu weltlich war, das lässt sich heute nicht sicher beantworten. Erst 1950 wurde das Stück von einem amerikanischen Priester bei Forschungsarbeiten zu einer Biographie wieder ausgegraben und zwei Jahre später in Chicago aufgeführt.
Rheingau Musik Festival
Kloster Eberbach
Aufzeichnung vom 11.8.2006
Gabriel Fauré/André Messager
Messe pour les pêcheurs de Villerville
Francis Poulenc
Gloria für Sopransolo, gemischten Chor und Orchester
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Giacomo Puccini
Messa di Gloria
Sandrine Piau, Sopran
Valerio Contaldo, Tenor
Hubert Claessens, Bass
Ensemble Vocal de Lausanne
Sinfonietta de Lausanne
Leitung: Michel Corboz