Geistliche Musik von Joseph Haydn
Zum Glück kommt gute Musik nicht nur anlässlich diverser Jubiläen zum Klingen. Und erst recht nicht bei solchen Größen wie Joseph Haydn. Auch ein Grund für die EBU, nicht um dessen Todestag im Mai herum ihren Schwerpunkt zu setzen. Sie schenkte dem Übervater einer ganzen Musikepoche erst im Dezember 2009 konzentrierte Aufmerksamkeit.
Selbstverständlich war die Musik von Joseph Haydn auch in unserem Programm übers Jahr verteilt ausreichend vertreten. Aber zwei der vier Konzerte aus dem EBU-Angebot sollten auch bei uns Platz finden. Wir haben uns für die Beiträge der BBC und des ORF entschieden, aus Ländern, mit denen Leben und Wirken Haydns eng verknüpft sind.
Das Konzert heute kommt aus St. Pölten und Graz mit zwei Vertonungen des Ordinarium Missae, also der gleichbleibenden Teile der katholischen Messe. Beide gehören zu den so zusammengefassten sechs "späten" Messen Joseph Haydns und entstanden im Auftrag seines Dienstgebers Fürst Nikolaus II. Esterházy. Der Anlass war jeweils der Namenstag der Fürstin Maria Hermenegild. Außer der Ehrenbezeigung für Gattin und Namenspatronin wollte der Fürst mit den Messvertonungen aber auch ein Zeichen für sein Kirchenmusikverständnis setzen.
Die "Missa in angustiis", 1798 in der Stadtpfarrkirche Eisenstadt uraufgeführt, fällt durch ihre karge Instrumentierung auf. Haydn selbst äußert dazu: "Ich habe in dieser Messe die Blasinstrumente eigentlich auf die Orgel gesetzt, weil damals der Fürst die Spieler der blasenden Instrumente verabschiedet hatte." Der Meister machte also aus der Not eine Tugend und gab der Orgel markante solistische Aufgaben. Der korrekte Name der Messe weist darauf hin, dass sie in Zeiten bedrängender Ängste entstand, Haydn war krank ans Bett gefesselt. Bedauerlicherweise hat sich der Name "Nelsonmesse" durchgesetzt, weil das Stück einmal in Anwesenheit des berühmten Admirals aufgeführt worden war.
Auch für die schlicht als Missa in B bezeichnete letzte dieser "späten" Messen, 1802 in der Bergkirche zu Eisenstadt uraufgeführt, steht ein Populärname: "Harmoniemesse", ein Hinweis hier auf eine wieder komplette Bläserbesetzung. Natürlich kann darin auch das Streben nach vollkommener Eintracht zwischen Gott und seinen Gläubigen Ausdruck finden.
Dom zu St. Pölten
Aufzeichnung vom 12.9.2009
Joseph Haydn
Missa in angustiis d-Moll für Soli, Chor und Orchester ("Nelsonmesse”)
Cornelia Horak, Sopran
Lydia Vierliger, Alt
Andreas Schlagerl, Tenor
Lukas Kargl, Bass
Domkantorei St. Pölten
Capella Nova Graz
Solamente Naturali Bratislava
Leitung: Otto Kargl
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Dom zu Graz
Aufzeichnung vom 21.5.2009
Joseph Haydn
Messe in B-Dur für Soli Chor und Orchester ("Harmoniemesse”)
Sisi Yang, Sopran
Vaida Ragynskite, Alt
Martin Miller, Tenor
Wilfried Zelinka, Bass
Christian Iwan, Orgel
Domchor und Domorchester Graz
Leitung: Josef Doeller
anschließend ca. 21:35 Uhr:
Das Projekt D2H
"Meine Sprache versteht man durch die ganze Welt", hat Joseph Haydn anlässlich einer geplanten Reise nach London gesagt, und dieser Ausspruch war die Initialzündung für ein ganz besonderes Projekt in diesem Gedenkjahr 2009 zu Haydns 200. Todestag: Das Haydn-Trio Eisenstadt hat bei 18 Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt Klaviertrios in Auftrag gegeben, die sich mit einem Aspekt des Lebens oder Werkes von Joseph Haydn auseinandersetzen; sechs von ihnen kommen aus Österreich, sechs aus anderen europäischen Ländern und sechs aus Ländern der anderen Kontinente. Auf diese Weise soll zum einen das Repertoire für Klaviertrio, zu dem Haydn selbst ganze 39 Werke beigesteuert hat, erweitert, zum anderen eine besondere Art der internationalen kulturellen Zusammenarbeit gepflegt werden.
Sämtliche Werke, die im Rahmen des Projektes "Dedicated To Haydn" entstanden sind, waren im Rahmen eines Konzert-Marathons Ende April/Anfang Mai in Eisenstadt zu hören. Unser Autor Egbert Hiller war dabei und stellt in lockerer Folge die 18 Werke vor, die übrigens in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur auf CD erschienen sind.
Dedicated To Haydn
Xiaogang Ye: Piano Trio op. 59
Haydn-Trio Eisenstadt
Das Konzert heute kommt aus St. Pölten und Graz mit zwei Vertonungen des Ordinarium Missae, also der gleichbleibenden Teile der katholischen Messe. Beide gehören zu den so zusammengefassten sechs "späten" Messen Joseph Haydns und entstanden im Auftrag seines Dienstgebers Fürst Nikolaus II. Esterházy. Der Anlass war jeweils der Namenstag der Fürstin Maria Hermenegild. Außer der Ehrenbezeigung für Gattin und Namenspatronin wollte der Fürst mit den Messvertonungen aber auch ein Zeichen für sein Kirchenmusikverständnis setzen.
Die "Missa in angustiis", 1798 in der Stadtpfarrkirche Eisenstadt uraufgeführt, fällt durch ihre karge Instrumentierung auf. Haydn selbst äußert dazu: "Ich habe in dieser Messe die Blasinstrumente eigentlich auf die Orgel gesetzt, weil damals der Fürst die Spieler der blasenden Instrumente verabschiedet hatte." Der Meister machte also aus der Not eine Tugend und gab der Orgel markante solistische Aufgaben. Der korrekte Name der Messe weist darauf hin, dass sie in Zeiten bedrängender Ängste entstand, Haydn war krank ans Bett gefesselt. Bedauerlicherweise hat sich der Name "Nelsonmesse" durchgesetzt, weil das Stück einmal in Anwesenheit des berühmten Admirals aufgeführt worden war.
Auch für die schlicht als Missa in B bezeichnete letzte dieser "späten" Messen, 1802 in der Bergkirche zu Eisenstadt uraufgeführt, steht ein Populärname: "Harmoniemesse", ein Hinweis hier auf eine wieder komplette Bläserbesetzung. Natürlich kann darin auch das Streben nach vollkommener Eintracht zwischen Gott und seinen Gläubigen Ausdruck finden.
Dom zu St. Pölten
Aufzeichnung vom 12.9.2009
Joseph Haydn
Missa in angustiis d-Moll für Soli, Chor und Orchester ("Nelsonmesse”)
Cornelia Horak, Sopran
Lydia Vierliger, Alt
Andreas Schlagerl, Tenor
Lukas Kargl, Bass
Domkantorei St. Pölten
Capella Nova Graz
Solamente Naturali Bratislava
Leitung: Otto Kargl
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Dom zu Graz
Aufzeichnung vom 21.5.2009
Joseph Haydn
Messe in B-Dur für Soli Chor und Orchester ("Harmoniemesse”)
Sisi Yang, Sopran
Vaida Ragynskite, Alt
Martin Miller, Tenor
Wilfried Zelinka, Bass
Christian Iwan, Orgel
Domchor und Domorchester Graz
Leitung: Josef Doeller
anschließend ca. 21:35 Uhr:
Das Projekt D2H
"Meine Sprache versteht man durch die ganze Welt", hat Joseph Haydn anlässlich einer geplanten Reise nach London gesagt, und dieser Ausspruch war die Initialzündung für ein ganz besonderes Projekt in diesem Gedenkjahr 2009 zu Haydns 200. Todestag: Das Haydn-Trio Eisenstadt hat bei 18 Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt Klaviertrios in Auftrag gegeben, die sich mit einem Aspekt des Lebens oder Werkes von Joseph Haydn auseinandersetzen; sechs von ihnen kommen aus Österreich, sechs aus anderen europäischen Ländern und sechs aus Ländern der anderen Kontinente. Auf diese Weise soll zum einen das Repertoire für Klaviertrio, zu dem Haydn selbst ganze 39 Werke beigesteuert hat, erweitert, zum anderen eine besondere Art der internationalen kulturellen Zusammenarbeit gepflegt werden.
Sämtliche Werke, die im Rahmen des Projektes "Dedicated To Haydn" entstanden sind, waren im Rahmen eines Konzert-Marathons Ende April/Anfang Mai in Eisenstadt zu hören. Unser Autor Egbert Hiller war dabei und stellt in lockerer Folge die 18 Werke vor, die übrigens in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur auf CD erschienen sind.
Dedicated To Haydn
Xiaogang Ye: Piano Trio op. 59
Haydn-Trio Eisenstadt