Gefühlskälte als Marktchance
Es ist ein Handel mit Gefühlen: Die beiden Protagonisten in "Zarte Parasiten" schleichen sich in die Leben einsamer Menschen, geben ihnen Nähe - und lassen sich dafür bezahlen.
"Vorsicht! Langsam! Okay!" - Danke, dass du für mich da bist. - Sie bezahlen mich doch auch. - Aber das tue ich gern. ... Man sagt ja, im Alter wird man gelassener. Aber das stimmt nicht."
Manu, gespielt von Maja Schöne, kümmert sich ab und zu um Frau Katz, eine alte Frau. Ansonsten lebt sie – ganz autark - mit ihrem Freund Jakob, alias Robert Stadlober, in einem Waldlager. Doch richtig idyllisch erscheint das Leben des jungen Paares nicht. Das Geld ist immer knapp, die nächste Dusche weit weg, und allmählich wird es kalt. Also begibt sich Jakob auf "Jobsuche". Auf dem Flughafen lässt er sich von einem Segelflugzeug verletzen und kommt so dem Piloten Martin näher.
"Fass mal an! Eigentlich wollte ich den Condor diese Saison noch fertigstellen. - Ich könnte ihnen ja helfen. - Ja? Vielleicht. - Ich meine, ich könnte IHNEN helfen. Ihnen und ihrer Frau."
Martin, gespielt von Sylvester Groth und seine Frau haben vor Kurzem ihren Sohn verloren und damit das Zentrum ihres Familienlebens. Zu Hause ist es kalt und still geworden. Jakob sieht seine Chance und bietet sich als menschlicher Serviceleister an. Er ersetzt den verstorbenen Sohn – temporär und jeder Zeit kündbar. Martins Frau, alias Corinna Kirchhoff, ist von der Idee nicht begeistert, lässt sich aber darauf ein. Jakob verkauft emotionale Nähe, eine – so scheint es – reine Geschäftsbeziehung; eine, die unerwarteterweise gut funktioniert. Das überrascht sogar Manu, die eigentlich mit Jakob weiter ziehen will, als Frau Katz stirbt.
"Hast gar nicht auf meine SMS geantwortet? - Es ging halt nicht. - Haben die dich jetzt offiziell adoptiert? - Sag mal, bist du wahnsinnig? - Ich? Ich glaube, du bist nicht mehr ganz in Ordnung. Spielst den wieder erstandenen Sohn und glaubst auch noch daran. - Ja, dir geht es nur noch ums Geld."
In einer Mischung aus Gesellschaftsstudie, Liebesgeschichte und Thriller haben die Regisseure Christian Becker und Oliver Schwabe eine vielschichtige Charakterkonstellation geformt. Zudem trifft der Film mitten in die emotionalen Leerstellen der Gesellschaft und regt an, über gestörte Formen des Miteinanders zu reflektieren.
Hören Sie dazu das Interview mit den Regisseuren des Films, Christian Becker und Oliver Schwabe bis zum 8.2.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nach.
Manu, gespielt von Maja Schöne, kümmert sich ab und zu um Frau Katz, eine alte Frau. Ansonsten lebt sie – ganz autark - mit ihrem Freund Jakob, alias Robert Stadlober, in einem Waldlager. Doch richtig idyllisch erscheint das Leben des jungen Paares nicht. Das Geld ist immer knapp, die nächste Dusche weit weg, und allmählich wird es kalt. Also begibt sich Jakob auf "Jobsuche". Auf dem Flughafen lässt er sich von einem Segelflugzeug verletzen und kommt so dem Piloten Martin näher.
"Fass mal an! Eigentlich wollte ich den Condor diese Saison noch fertigstellen. - Ich könnte ihnen ja helfen. - Ja? Vielleicht. - Ich meine, ich könnte IHNEN helfen. Ihnen und ihrer Frau."
Martin, gespielt von Sylvester Groth und seine Frau haben vor Kurzem ihren Sohn verloren und damit das Zentrum ihres Familienlebens. Zu Hause ist es kalt und still geworden. Jakob sieht seine Chance und bietet sich als menschlicher Serviceleister an. Er ersetzt den verstorbenen Sohn – temporär und jeder Zeit kündbar. Martins Frau, alias Corinna Kirchhoff, ist von der Idee nicht begeistert, lässt sich aber darauf ein. Jakob verkauft emotionale Nähe, eine – so scheint es – reine Geschäftsbeziehung; eine, die unerwarteterweise gut funktioniert. Das überrascht sogar Manu, die eigentlich mit Jakob weiter ziehen will, als Frau Katz stirbt.
"Hast gar nicht auf meine SMS geantwortet? - Es ging halt nicht. - Haben die dich jetzt offiziell adoptiert? - Sag mal, bist du wahnsinnig? - Ich? Ich glaube, du bist nicht mehr ganz in Ordnung. Spielst den wieder erstandenen Sohn und glaubst auch noch daran. - Ja, dir geht es nur noch ums Geld."
In einer Mischung aus Gesellschaftsstudie, Liebesgeschichte und Thriller haben die Regisseure Christian Becker und Oliver Schwabe eine vielschichtige Charakterkonstellation geformt. Zudem trifft der Film mitten in die emotionalen Leerstellen der Gesellschaft und regt an, über gestörte Formen des Miteinanders zu reflektieren.
Hören Sie dazu das Interview mit den Regisseuren des Films, Christian Becker und Oliver Schwabe bis zum 8.2.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nach.