Gefahren bei Webplattform YouNow

Zu viel Privates im Netz

Eine 13-jährige Jugendliche spieltauf ihrem Smartphone das Spiel "Candy Crush".
Filmchen vom eigenen Kaninchen mögen witzig sein - doch auf YouNow muss man deshalb nicht gehen, findet Markus Merkle © picture alliance / dpa / Henning Kaiser
Der Medienpädagoge Markus Merkle warnt vor der Plattform YouNow, mit der man überall live auf Sendung gehen kann. Vor allem manche Jugendliche würden zu viel Privates preisgeben - und so auch Menschen mit bösen Absichten eine Art Bewegungsprofil von sich liefern.
Manche erzählen auf YouNow, wo sie zur Schule gehen, wo sie wohnen oder wo sie nachmittags Sport treiben: Informationen, die nach Überzeugung des Medienpädagogen Markus Merkle nichts im Netz zu suchen haben. Merkle betreibt im Auftrag der Medienanstalten von Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen die Webseite handysektor.de. Sie klärt über die Risiken von Apps auf.
Jugendliche in der Pubertät wollen Aufmerksamkeit - und sei es durch viele Likes
YouNow läuft dort unter der Kategorie "Daumen runter". Die App, sagt Merkle, zeige das Privatleben in Echtzeit - und da könne schnell etwas schiefgehen: "Das macht die Plattform so gefährlich." Hinter einem Nutzernamen verberge sich vielleicht jemand, der nicht 14 Jahre alt und weiblich sei - sondern 50 Jahre und männlich. Warum YouNow bei jungen Leuten besonders angesagt ist, habe einen einfachen Grund, so Merkle: "Speziell Jugendliche in der Pubertät brauchen Aufmerksamkeit - Mädchen wie Jungen - und für viele Likes und Kommentare (...) geben sie viel Privates von sich preis, manchmal zu viel."
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