Gefälschte Stühle in Versailles: Möbelexperte und Restaurator schuldig gesprochen

    Porträt der Marie-Antoinette 1784 von Elisabeth Vigée Lebrun im Petit Trianon, Vorzimmer Fotografiert 2008.
    Ein französisches Fälscherduo kopierte Stühle aus dem 18. Jahrhundert. Auf einigen soll angeblich Marie Antoinette gesessen haben. © picture alliance / Marc Deville / akg-images
    Es war einer der größten Skandale der französischen Kunstwelt der letzten Jahrzehnte: Vor neun Jahren kam heraus, dass Möbelfälscher ihre angeblich königlichen Stühle sogar Schloss Versailles verkauft hatten. Nun fällte ein Gericht in Pontoise das Urteil gegen die Täter, wie die französische Zeitung Le Monde meldete: Der bekannte Antiquitätenhändler und Stuhl-Experte Bill Pallot bekam eine vierjährige Bewährungsstrafe, der Restaurator Bruno Desnoues drei Jahre. Gemeinsam hatten sie der Kunstwelt Stühle verkauft, die aus den Räume historischer Persönlichkeiten wie Marie Antoinette stammen sollten. Vor Gericht hieß es, der Betrug habe mit einer Wette begonnen; Man wollte testen, wer sich von Fälschungen übers Ohr hauen ließe. Für ihre Repliken verwendeten die Männer Holzrahmen von echten Stühlen aus dem 18. Jahrhundert, alles andere wurde nachgebaut. Der Betrug hat mehrere Millionen Euro Schaden verursacht.