Gedenkstätte Ravensbrück erhält 207 Interviews mit KZ-Überlebenden

In Deutschland gibt es immer weniger Zeitzeugen, die von den Verbrechen des NS-Regimes erzählen können. Die Grimme-Preisträgerin Loretta Walz hat deshalb der Gedenkstätte Ravensbrück in Brandenburg 207 filmische Interviews mit Überlebenden aus drei Konzentrationslagern übergeben. Die digital aufbereitete Sammlung umfasse mehr als 800 Stunden Filmmaterial, rund 800 Fotos und zahlreiche Schriftdokumente, so die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in Potsdam. Die Interviews sollen für Recherchen und in der Vermittlungsarbeit genutzt werden. Die vielen interviewten Frauen und die wenigen Männer hätten über ihr Leben und die qualvolle Zeit ihrer Haft gesprochen, weil sie wollten, dass ihre Erinnerungen erhalten bleiben, so die Filmemacherin Walz. In Ravensbrück bei Fürstenberg/Havel ließ die SS 1939 das größte deutsche Frauen-Konzentrationslager errichten. Später wurden ein Männerlager und ein Jugendlager angegliedert. 1959 wurde die "Nationale Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück" als eine der drei KZ-Gedenkstätten der DDR eröffnet.