Gedenkstätte für Zwangsarbeiterlager der Kirche eröffnet

Der evangelische Berliner Landesbischof Christian Stäblein hat eine Gedenkstätte für das bundesweit einzige Zwangsarbeiterlager in kirchlicher Trägerschaft während des Zweiten Weltkriegs eröffnet. Sie befindet sich auf dem Friedhof Jerusalem V in Berlin-Neukölln. Auf dem Areal betrieb die evangelische Kirche von 1942 bis 1945 das sogenannte Berliner Friedhofslager mit mehr als hundert „Ostarbeitern“ aus der Sowjetunion. Nach Kirchenangaben war es das einzige Lager in Deutschland, das von der Kirche geplant, finanziert und betrieben wurde. Beteiligt waren 42 Kirchengemeinden, darunter 3 katholische und der Berliner Stadtsynodalverband. Die Zwangsarbeiter wurden auf den Friedhöfen der Kirchengemeinden eingesetzt. Bislang wurde bereits mit einer Ausstellung, einem Gedenkstein, Informationstafeln sowie Führungen auf die Geschichte des Ortes hingewiesen. Obwohl die Gedenkstätte noch nicht fertiggestellt ist, wurde sie am Volkstrauertag eröffnet, an dem jährlich der Opfer von Gewalt und Krieg aller Nationen gedacht wird.