Geburstagskonzert für Hugo Distler

24.11.2008
Vor 100 Jahren wurde der Komponist Hugo Distler (1908-1942) geboren. In seinem kurzen Leben schuf er Werke von berückender Intensität. Am bekanntesten ist sein "Totentanz" für gemischten Chor a cappella und Solo-Flöte, dessen mystische, vom Barockdichter Angelus Silesius gestiftete Bilder in der Chormusik einmalig sind. Das Vocalconsort Berlin ehrt den Komponisten in einem Konzert am 19. November im Radialsystem Berlin.
Gemeinsam mit weiteren Motetten aus der Geistlichen Chormusik op. 12 von Hugo Distler, für deren Einspielung das Vocalconsort Berlin unter der Leitung von Klaus-Martin Bresgott 2008 mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik geehrt wurde, erklingen im Kontext von Tod und Ewigkeit außerdem Motetten von Heinrich Schütz, Johann Adam Hiller und Max Reger sowie das Klangpoem "O Hoffnung" des schwedischen Komponisten Thomas Jennefelt (*1954) auf die gleichnamigen Verse von Friedrich Hölderlin, das das Vocalconsort Berlin unter Klaus-Martin Bresgott im August dieses Jahres beim Rheingau-Musik-Festival uraufgeführt hat.

Das Vocalconsort Berlin wurde 2003 gegründet und debütierte im selben Jahr überaus erfolgreich bei den Innsbrucker Festwochen in Claudio Monteverdis "L´Orfeo" unter der Leitung von René Jacobs. Das in Berlin beheimatete Ensemble, dessen ambitionierte Mitglieder als Sänger auch in anderen international präsenten Kammerchören Erfahrungen sammeln konnten, ist insbesondere auf frühbarocke und Barockmusik spezialisiert. Darüber hinaus präsentiert das Vocalconsort Berlin neue Lesarten der Romantik und zeitgenössische Musik.

Die Variabilität und Flexibilität der Besetzung, die vom Quartett bis zur Mehrchörigkeit reicht und dabei gleichermaßen solistische Partien einzubeziehen vermag, ermöglicht es dem Vocalconsort Berlin, sowohl im Konzert als auch szenisch und auf der Opernbühne präsent zu sein.

Das homogene, dynamische Klangbild des frei agierenden Vocalconsorts Berlin findet sowohl in der Zusammenarbeit mit renommierten Dirigenten wie Marcus Creed, René Jacobs, Jos van Immerseel, Gary Cooper, Olof Boman und Ottavio Dantone als auch mit exzellenten Orchestern wie der Akademie für Alte Musik Berlin, der Accademia Bizantina, dem Hamburger Barockorchester elbipolis und dem belgischen Barockorchester B´rock seine künstlerische Entsprechung. Insbesondere mit der Akademie für Alte Musik Berlin verbindet das Vocalconsort Berlin eine außergewöhnliche, künstlerisch privilegierte Zusammenarbeit.

Seit 2006 arbeitet das Vocalconsort Berlin gemeinsam mit Sasha Waltz & Guests und der Akademie für Alte Musik Berlin unter einem Dach im RADIALSYSTEM V, dem neuen Haus des Zusammenspiels der Künste an der Spree.

Die neue Distler-CD des Chores gibt es beim Label Edition Chrismon.



Radialsystem Berlin
Aufzeichnung vom 19.11.2008


Hugo Distler
"Das ist je gewisslich wahr" op. 12, 8

Heinrich Schütz
"Die mit Tränen säen" SWV 378
"Herr, auf dich traue ich" SWV 377

Hugo Distler
"Totentanz" op. 12, 2

Johann Adam Hiller
"Alles Fleisch ist wie Gras"

Hugo Distler
"Ich wollt, dass ich daheime wär" op.12, 5
"In der Welt habt ihr Angst" op. 12, 7

Thomas Jennefelt
"O Hoffnung"

Max Reger
"Ich liege und schlafe" op. 110, Nr. 2

Hugo Distler
"Die Sonne sinkt von hinnen"


Vocalconsort Berlin
Simon Borutzki, Flöte
Leitung: Klaus-Martin Bresgott