Musiktheater

Was ist der Mensch? Und was ist die Maschine?

08:08 Minuten
Porträtaufnahme eines collagierten Gesichtes.
Veranstaltungsbild zum Musiktheaterstück "R.U.R. - Rossums Universal Robots" © Marion Wörle
Marion Wörle im Gespräch mit Mascha Drost · 20.01.2022
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Mit seinem Drama "Rossum's Universal Robots" erfand Karel Čapek 1921 den Roboter. Das Ensemble Gamut Inc führt das Stück nun als retrofuturistisches Musiktheater auf – unter Beteiligung des RIAS Kammerchors und dem Autor Frank Witzel.
Am Anfang steht eine Utopie: Die Roboter sollen die Menschen von lästiger Arbeit befreien. Aber natürlich geht es dann fürchterlich schief. Die Maschinen entwickeln menschliche Gefühle, und sie beginnen, nach und nach die gesamte Menschheit zu vernichten. Was der Tscheche Karel Čapek vor 101 Jahren in „Rossum’s Universal Robots“, kurz „R.U.R.“ beschrieb, wurde zur Blaupause für das Science-Fiction-Genre. Zahlreiche Filme beziehen sich auf das Drama.
„Wir sind auch Fans von guten Science-Fiction-Filmen und hatten diese Vorlage schon lange bei uns in der Schublade“, sagt Marion Wörle vom Ensemble Gamut Inc. 101 Jahre nach der Uraufführung bringt das Ensemble das Stück wieder auf die Bühne, zusammen mit dem RIAS Kammerchor.

Keine klassische Erzählform

Was ist der Mensch? Und was ist die Maschine? Diesen Fragen will die Produktion nachspüren. Doch konkrete Antworten gebe sie nicht, erklärt Wörle. Zusammen mit dem Schriftsteller Frank Witzel sei ein Stück ohne klassische Erzählform entstanden, das philosophische Überlegungen in den Vordergrund stelle.
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Marion Wörle und Maciej Śledziecki vom Ensemlbe Gamut Inc.© Theater im Delphi Berlin Foto: Christoph Voy
Musikalisch treffen zwei Pole aufeinander. Der Chor sei angelegt an Choräle, imitiere mechanische Repetitionen, erklärt Marion Wörle. Die Musik des Ensembles Gamut Inc dagegen klinge sehr digital, beruhe auf Synthesizern. „Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, mikrotonal zu arbeiten“, sagt Wörle. Stattdessen hätte das Ensemble versucht, eher „klassisch“ mit dem Chor zusammenzuarbeiten.

Die 1920er als Inspirationsquelle

Das Ensemble Gamut Inc bezeichnet sich als retrofuturistisch. Viel Inspiration entstamme den 20er-Jahren, sagt Marion Wörle. „Die Verbindung aus Digitalem und Analogem spiegelt sich bei uns in allem wider, was wir machen.“

Termine:
20. Januar Theater im Delphi, Berlin
21. Januar Theater im Delphi, Berlin
22. Januar Theater im Delphi, Berlin
5. Februar Comedia Theater, Köln
6. Februar Comedia Theater, Köln

(chr)
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