Games Komponist Ben Lukas Boysen

"Musik ist ein weiterer Erzählwinkel"

Der Komponist Ben Lukas Boysen im Studio von Deutschlandfunk Kultur
Der Komponist Ben Lukas Boysen im Studio von Deutschlandfunk Kultur © Deutschlandradio / Martin Risel
Ben Lukas Boysen im Gespräch mit Martin Böttcher · 24.07.2017
Musik kann in Computerspielen eine wichtige Rolle spielen. Welche das ist, erklärt uns der Komponist Ben Lukas Boysen. Der Berliner hat etwa die Musik für das Spiel "Everything" geschrieben.
Musik spielt nicht nur in Filmen eine große Rolle, sondern zunehmend auch im gewachsenen Spiele-Markt. Ben Lukas Boysen hat für das ziemich spannende Game "Everything" den Soundtrack geschaffen. Ein Werk zwischen Ambient und Neo-Klassik, das jetzt beim renommierten Label Erased Tapes erschienen ist – als Album auf Tonträgern sowie als Download in kompletter Länge von 3 Stunden und 20 Minuten.
Im Gespäch mit dem Berliner Musiker und Komponisten geht es bei Martin Böttcher u.a. um die zurückhaltende Funktion der Musik in einem solchen Rollenspiel, bei dem der Gamer zum Beispiel in die Rolle von Mikroben, Sternen und Wüstenpflanzen schlüpfen kann. Wie klingt das?

Sphärische Klänge mit therapeutischer Wirkung

"Die Musik ist bestenfalls ein weiterer Erzählwinkel der Geschichte", sagt Ben Lukas Boysen im Deutschlandfunk Kultur über seine Arbeit beim Komponieren eines Soundtracks. Das sei für ein Game nicht anders als für einen Film. Er vergleicht seine Soundtracks mit der Bindung eines Buches, "die das Gesamtwerk zusammenhält, aber nicht darüber hinaus geht".
Für den Soundtrack von "Everything" hat sich der Berliner Musiker mit einem Cellisten zusammen getan, um sein Klangspektrum zu erweitern. Und es auch als Soundtrack-Album unabhängig von dem Spiel gut hörbar zu machen. Die zunehmende Bedeutung von solchen sphärischen Klänge mit einer "therapeutischen Wirkung" erklärt Boysen auch mit der gesellschaftliche Rückbesinnung auf ursprüngliche Werte, die sich eben in der Musik widerspiegeln können.
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