Gaetano Donizetti: Streichquartett Nr. 5 in e-Moll

Auch Operngiganten waren mal Anfänger

Auf dem Gemälde sitzt der Komponist auf einem rotbraunen Sessel, dabei hält er Notenpapier und Tintenfass in der einen Hand und die Feder in der anderen.
Gaetano Donizetti, als bekannter Opernkomponist porträtiert um 1848 von Giuseppe Rillosi. © imago images / Leemage
Von Bettina Schmidt · 01.07.2020
Wer große Opern schreiben will, muss übersichtlich anfangen. Gaetano Donizetti hat in seinen frühen Jahren sechs Streichquartette komponiert, die schon den großen Melodiker zeigen, der mit raffinierten musikalischen Überraschungen experimentiert.
Gaetano Donizetti stammt aus extrem ärmlichen Vorstadt-Verhältnissen Bergamos. Aber seine musikalische Ader verhalf ihm zu einer Chorknabenstelle im Zentrum Bergamos. Als 8-Jähriger kam er hierher und blieb neun Jahre. Hier tauchte er voll und ganz in die Welt der Kirchenmusik ein. Er wurde auch in Komposition unterwiesen und blickte mitten hinein in die Musikszene der Stadt. Und so schrieb er noch als Teenager sechs Streichquartette, die in Bergamo gerade en vogue waren.

Jung und schon ganz eigen

Noch ganz am Wiener Mozart-Haydn-Tonfall orientiert, zeigen sie doch schon eine Handschrift: eingängig-dramatische Melodien wechseln mit buffonesken Abschnitten überraschender Weise ab. Diese Quartette zeigen: Donizetti sollte nicht nur als der Opernkomponist des Verismo wahrgenommen werden. Diese Streichquartette gehören ins Regelrepertoire!
Im Jahr 2014 produzierte Deutschlandfunk Kultur mit dem Pleyel Quartett Köln alle sechs Streichquartette des Komponisten. Das Ensemble spielt auf Instrumenten der Donizetti-Zeit. Die feine, klare Interpretation wurde in der Kritik hochgelobt, denn sie verströme "Leichtigkeit, Klangsinnlichkeit und wendige Eleganz".

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Gaetano Donizetti
Streichquartett e-Moll

Pleyel Quartett Köln:
Milena Schuster, Violine
Ingeborg Scheerer, Violine
Andreas Gerhardus, Viola
Marie Deller, Violoncello

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