Zögerlicher Klimaschutz im Fußball

Stadien unter Wasser

22:57 Minuten
Das Stadion 974 in Doha, Katar
Nah am Wasser: Das „Stadion 974“ in Doha, der Hauptstadt von Katar, ist komplett demontierbar. © Imago / Igor Kralj
Von Ronny Blaschke |
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Für die FIFA ist die WM in Katar die nachhaltigste aller Zeiten, dabei ist der CO2-Ausstoß des Landes sehr hoch. Wie steht es um das Klimabewusstsein im Fußball insgesamt? Immerhin könnten langfristig viele Stadien von Überschwemmung bedroht sein.
Der Geschäftsbezirk der katarischen Hauptstadt Doha trägt den Namen West Bay. Hier hat auch das Organisationskomitee der Fußball-WM 2022 sein Hauptquartier. In einer der oberen Etagen haben die WM-Organisatoren einen Vorführraum stehen Modelle der Stadien.
„Das ist so besonders. Es ist das erste komplett demontierbare Stadion bei einer WM“, sagt Bodour Al-Meer. Sie ist im Organisationskomitee für Nachhaltigkeit verantwortlich.
„Die erste Bauphase hat mich an mein Lieblingsspielzeug aus der Kindheit erinnert: Lego. Auch unser Stadion wurde mit vielen Einzelbausteinen zusammengesetzt.“

"Stadion 974" ist Vorzeigemodell

Bodour Al-Meer steht im Vorführraum neben dem Modell des „Stadions 974“: Benannt nach der internationalen Telefonvorwahl Katars und benannt nach der Zahl der Schiffscontainer, die zum Baumaterial des Stadions gehören.
„Es ist das nachhaltigste Stadion von allen. Mit weniger Kosten, mit weniger Aufwand und Baumaterial. Ein bisschen wie ein Zirkuszelt, bloß komplizierter. Wir bauen es auf und können es an einem anderen Ort wiederaufbauen, hier in Katar oder in einem anderen Land“, sagt sie.
Das „Stadion 974“ ist eines der acht Stadien, in denen die 64 WM-Spiele ausgetragen werden sollen. Das Vorzeigemodell. Damit möchten Offizielle wie Bodour Al-Meer belegen, dass es sich um die nachhaltigste WM der Geschichte handelt.

Es wird die erste klimaneutrale WM überhaupt. Unsere Stadien sind energieeffizient, die Transportwege für Fans sind gering. Für die Beleuchtung nutzen wir LED. Wir bemühen uns um einen geringen Wasserverbrauch. Einige Stadionbereiche sollen später umgewandelt werden. Es sollen Cafés, Büros und eine Klinik entstehen.

Bodour Al-Meer, WM-Organisationskomitee

Luxusbauten und künstliche Inseln

Bislang hat sich wohl kein WM-Gastgeber so viele Gedanken um Nachhaltigkeit gemacht wie Katar. Aber kann ein Sportereignis einen Wandel anstoßen?
Katarische Staatsbürger brauchen für Strom und Wasser fast nichts bezahlen. Ihr Ausstoß klimaschädlicher Emissionen ist einer der höchsten weltweit. Einkaufszentren werden ebenso heruntergekühlt wie so manches Stadion. Viele Katarer fahren große Autos und meiden die neue Metro.
Katarische Führungskräfte wie Bodour Al-Meer pflegen das Narrativ der ersten klimaneutralen WM. Um diese „Neutralität“ überhaupt zu erreichen, beteiligt sich Katar an Kompensationen. Die Gastgeber wollen zum Beispiel Tausende Bäume pflanzen.

Solarstromanlage als Prestigeprojekt

Das sei moderner Ablasshandel, kritisieren Experten wie Tobias Zumbrägel. Der Islam- und Politikwissenschaftler beschäftigt sich mit der Klimapolitik der Golfstaaten. Katar habe bislang kaum auf erneuerbare Energien gesetzt, sagt er.
„Nur im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft wurde eben jetzt eine große Solarstromanlage gebaut, die ungefähr 800 Megawatt umfassen soll und die CO2-Emissionen senken soll“, erklärt er. „Aber das muss als Prestigeprojekt der Fußball-Weltmeisterschaft betrachtet werden. Denn dieser Strom, der hier produziert wird, der wird vor allen Dingen genutzt, um die Stadien durch ihre Klimaanlagen herunterzukühlen.“
Prestigeprojekt: Ein Begriff, der immer wieder fällt. Katar muss langfristig seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und will neue Wirtschaftszweige etablieren. Das Emirat wirbt um Investitionen, Fachkräfte, Touristen.
Katar hat strengere Umweltregularien erlassen, doch diese werden oft von lokalen Baufirmen unterlaufen. Bei fortschreitender Erderwärmung könnte die Arabische Halbinsel Ende des 21. Jahrhunderts unbewohnbar sein. Dennoch klärt die katarische Regierung wenig über die Klimakrise auf.

Steigende Temperaturen bedrohen den Sport

Ursprünglich hätte die WM in Katar in diesem Sommer stattfinden sollen, aber Temperaturen von mitunter 45 Grad hätten die Gesundheit der Spieler und Zuschauer gefährdet. Also wurde das Turnier in den Spätherbst verlegt.
Es sind Maßnahmen, an die sich die Sportindustrie gewöhnen muss, sagt David Goldblatt. Der britische Autor hat 2020 einen Report über die Rolle des Sports in der Klimakrise veröffentlicht.

Die steigenden Temperaturen werden große Auswirkungen auf alle Sportarten haben, die draußen stattfinden. 2014 war es bei den Australian Open im Tennis so heiß, dass 1000 Menschen medizinisch behandelt werden mussten. Bei den Olympischen Spielen in Tokio mussten einige Wettkämpfe wegen der Hitze nachts stattfinden.

Ich wäre auch sehr überrascht, wenn es in 30 Jahren noch eine ernst zu nehmende Wintersportindustrie geben würde. In den vergangenen zwei Jahren war jeder wichtige Biathlon-Wettbewerb auf Kunstschnee angewiesen.

David Goldblatt, Autor

Schwierigkeiten für Sportstätten in Küstennähe

Die Erderwärmung führt auch zu mehr Dürreperioden und Wirbelstürmen. In Australien hüllten Waldbrände das Kricketstadion in Sydney in Rauch. 2019 bei der Rugby-WM in Japan erzwang ein Taifun die Absage von drei Spielen. Mit dem steigenden Meeresspiegel werden Surfstrände und Golfplätze in Küstennähe bedroht sein.
Das gelte auch für den Fußball, sagt David Goldblatt: „Es wird mehr extreme Wetterereignisse geben, dazu gehören starke Regenfälle. Nach meinen Recherchen wird bis zum Jahr 2050 ein Viertel der 92 Profifußballstadien in England von Überschwemmungen bedroht sein oder sogar unter Wasser stehen. Das Stadion von Werder Bremen, das direkt an der Weser liegt, wird auch Schwierigkeiten bekommen.“
Das Stadion von Werder Bremen liegt direkt an der Weser.
Das Stadion von Werder Bremen liegt direkt an der Weser.© dpa / picture alliance / Max Ellerbrake
David Goldblatt schätzt, dass die Sportindustrie jährlich zwischen 500 und 700 Milliarden Euro umsetzt. Da sind Sportartikelhersteller und Wettspielanbieter nicht eingerechnet.
Die Kommerzialisierung des Sports wäre ohne globale Sponsoren undenkbar. Sponsoren, die das Klima belasten. Ölkonzerne wie Gazprom, Chemieriesen wie Bayer, Fluglinien wie Qatar Airways, Autobauer wie Volkswagen.
David Goldblatt ist sich bewusst, dass die Fußballklubs so bald nicht auf ihre Geldgeber verzichten werden, er sagt: „Tottenham Hotspur oder der FC Bayern haben das Geld für einen Wandel. Sie können Plastik aus ihren Stadien verbannen und sich Elektroautos leisten. Im Idealfall prüfen sie die Lieferketten ihrer Sponsoren. Aber selbst das würde nicht reichen. Schauen wir nach Afrika, dort wird man ganz andere Sorgen haben. In manchen Ländern wird man wegen der Hitze nur noch nachts spielen können. Dort fehlt Geld für LED-Beleuchtung. Der Fußball muss den globalen Süden stärker einbinden und unterstützen.“

Viele Vereine kennen CO2-Fußabdruck nicht

Auch im Industriestandort Deutschland läuft die Entwicklung schleppend. Rund um die WM 2006 legte der DFB ein Umweltprogramm auf: „Green Goal“. Um Plastikmüll zu vermeiden, wurden Mehrwegbecher ausgeschenkt. Nach der WM kehrten viele Bundesligaklubs zu Einwegbechern zurück. Die Umweltverbände erhöhten ihren Druck.
Mittlerweile nutzen in der ersten Liga 17 von 18 Vereinen Mehrwegbecher. Nur Schalke 04 schert noch aus. Auch das Kombiticket für Stadion und Nahverkehr gehört zum Standard, sagt Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe.
„Wir würden uns das übrigens auch für die Deutsche Bahn wünschen, dass es da eine Kombinationsmöglichkeit für die Anreise von Fans mit dem Zug gibt“, sagt er. „Aber man muss natürlich auch in der Stadt den Leuten ermöglichen, durch ausgebaute Fahrradwege, durch E-Bikes. Wenn man mit dem Auto aus dem Umland kommt: im Außenbereich parken. Ansonsten mit ÖPNV anreisen, Park-and-Ride-System oder E-Scooter. Es gibt verschiedene Dinge, das nimmt den Verkehr von der Straße, und da wird aber immer noch zu wenig gemacht.“
Bereits 2006 erfasste das Öko-Institut für den DFB die Emissionen rund um die WM. 16 Jahre später kennen in der ersten und zweiten Bundesliga laut ARD-Recherchen noch immer zwei Drittel der Klubs ihren CO2-Fußabdruck nicht. Die Deutsche Fußball-Liga verlangt, dass sie diese Werte bis März 2023 nachliefern. Bis dahin müssen sie auch mindestens eine Person für Nachhaltigkeit beschäftigen.

Kompensationen als moderner Ablasshandel

Laut der ARD haben nur vier Profiklubs Zielangaben für die Senkung von CO2 festgelegt. Werder Bremen, der VfL Wolfsburg, die TSG Hoffenheim und der FC St. Pauli wollen ihren Emissionsausstoß bis 2030 um mindestens die Hälfte reduzieren. Bis 2040 wollen sie die Klimaneutralität erreichen.
Klimaneutralität: Ein Begriff, der auch im Profifußball häufig genutzt werde, sagt der Diplom-Umweltwissenschaftler Thomas Fischer.
„Das Problem ist genau das: Dass viele sagen, okay, ich tue eigentlich nicht das Richtige, aber ich kompensiere das schon irgendwie, indem irgendwo anders Bäume gepflanzt werden“, erklärt er. „Das ist aber nicht der richtige Weg. Kompensation ja, aber nur da, wo Klimagasemissionen unvermeidbar sind. Was keinen Sinn macht, ist, mit den Spielern von Wolfsburg nach Frankfurt zu fliegen und das Ganze zu kompensieren. Das ist deshalb unredlich, weil sie auch Bahn fahren könnten.“

Millionen Bäume für Kleidung abgeholzt

Noch gibt es Widersprüche. Auch klimabewusste Klubs schalten für die Fernsehübertragung tagsüber das Stadionlicht ein. Sie lassen ihren Rasen bestrahlen, damit dieser auch im Winter wächst.
Und Sponsoren bleiben in der Debatte oft außen vor, das gilt auch für einen anderen Bereich: Im Jahr vor der Pandemie wurden mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke produziert. Die Textilindustrie verursacht zehn Prozent der CO2-Emissionen – mehr als die internationale Luft- und Schifffahrt zusammen.
Jedes Jahr werden für Kleidung Millionen Bäume abgeholzt, sagt Nachhaltigkeitsexpertin Lara Schröder.
„Schon direkt am Anfang beim Anbauen der Baumwolle gibt es einen enormen Wasserbedarf für die Baumwollpflanze. Das geht dann weiter, dass auch zum Bleichen oft Chemikalien verwendet werden“, erklärt sie. „Und je nachdem, wie gut oder schlecht das Abwassermanagement in den einzelnen Textilfabriken ist: Wenn diese Chemikalien ins Grundwasser gelangen, dann haben die natürlich auch extreme Auswirkungen auf die Menschen, die in der Nähe dieses Flusses leben.“

Schuhe aus recyceltem Plastikmüll

Für die Aufklärungsinitiative „Cum Ratione“ beschäftigt sich Lara Schröder mit Sportartikelherstellern. Adidas beispielsweise hat weltweit 62.000 Mitarbeitende und erreichte mehrfach einen Jahresumsatz von 20 Milliarden Euro.
Das Unternehmen aus Herzogenaurach setzt auf rund 520 Zuliefererbetriebe in 50 Ländern. Adidas produziert pro Jahr fast eine halbe Milliarde Kleidungsstücke. In den Monaten vor der Fußball-WM noch mehr. Dutzende Millionen Euro fließen in Werbespots, Onlinekampagnen und an prominente Werbefiguren wie Lionel Messi.
Lara Schröder sagt, dass mehr als die Hälfte der Kleidungsstücke innerhalb eines Jahres auf dem Müll landet.
„Oftmals stehen eben in den Verhaltenspolicen der Sportartikelhersteller, dass gesetzliche Mindestlöhne bezahlt werden. Das klingt natürlich erst mal ganz schön, aber die gesetzlichen Mindestlöhne sind nahezu in allen Ländern dieser Welt sehr weit weg von einem existenzsichernden Grundlohn“, kritisiert sie. „Beim Trikot der Weltmeisterschaft 2018 war es beispielsweise so, dass sowohl bei Nike als auch bei Adidas Lohnkosten von etwa einem Prozent angefallen sind. Wenn man jetzt davon ausgeht, ein Trikot wird mit mindestens 90 Euro Verkaufswert angesetzt, dann ist ein Prozent davon extrem wenig.“
Laut der Unternehmensberatung Deloitte sind gut 60 Prozent der europäischen Kundschaft bereit, für fair gehandelte Kleidungsstücke mehr Geld auszugeben. Die Hersteller geben dem öffentlichen Druck nach. Adidas verkauft bereits seit 2015 Schuhe, die aus recyceltem Plastikmüll hergestellt werden. Bis 2025 sollen 90 Prozent der Produkte nachhaltig sein. Aber reicht das? In Deutschland will sich der FC St. Pauli mit einer eigenen Kollektion von Zulieferern unabhängig machen.

Klimaschutz-Wettbewerb zwischen Fangruppen

Rund 70 Prozent der Emissionen im Profifußball gehen auf die Reisebewegungen der Zuschauer zurück. Auch deshalb vernetzen sich immer mehr Fußballfans in Klimaschutz-Bündnissen: „Football For Future“, „Sports For Future“, „Football4Climate“.
Im Juli dieses Jahres, während der Fußball-EM der Frauen, reisen Mitglieder von „Spirit of Football“ durch England. Die NGO aus Erfurt nutzt den Fußball für gesellschaftspolitische Anliegen, für Inklusion, Integration, Geschlechtergerechtigkeit. Eine Station der Reise ist Liverpool.
In einer Stadionloge des FC Everton veranstaltet „Spirit of Football“ einen Workshop mit Jugendlichen. Jenny Amann, die das Potenzial des Fußballs für den Klimaschutz erforscht, teilt kleine Karten aus. Darauf sind konkrete Ideen abgebildet. Man merkt einigen Jugendlichen an, dass sie sich erst wenige Gedanken zum Thema gemacht haben.
Jenny Amann hakt behutsam nach. Sie weiß, wie wichtig verständliche Beispiele sind – und nennt im Interview ihren Lieblingsverein Werder Bremen.
„Wenn die Hälfte der Leute, die ins Weserstadion passen, und das sind ungefähr 21.000, den Konsum von Milchprodukten um die Hälfte reduzieren würden, dann könnte das über acht Millionen Kilogramm CO2 pro Jahr einsparen. Und das sind in etwa 1700 Autos“, sagt sie. „Oder wenn wir uns auch anschauen, wie viele Vollzeitbeschäftigte der Fußball in Deutschland hat, das sind laut McKinsey 127.000 Menschen. Wenn jetzt all die Menschen Recycling-Toilettenpapier nutzen würden, also sowohl privat als auch auf Arbeit, dann wären das auch über eine Million Kilogramm CO2, die man pro Jahr einsparen könnte.“
Jenny Amann greift den Ansatz von „Pledgeball“ auf. Die britische NGO hat einen Katalog von 65 Maßnahmen erstellt, mit denen Fans Veränderungen anstoßen können: Eine kürzere Duschzeit. Weniger Fleisch. Der Wechsel zu einer grünen Bank. Das Besondere im Fußball soll die Motivation der Fans steigern, ihre Identifikation mit der eigenen Gruppe.

Nachhaltigkeit muss nicht teuer sein

Doch ein Umdenken auf der Profiebene, also an der Spitze der Fußballpyramide, allein wird nicht reichen. Von den 24.000 Vereinen in Deutschland sind mehr als 99 Prozent im Breitensport verankert. Im Ehrenamt bleibt für Klimaschutz wenig Zeit und Geld.
Dass es anders geht, beweist der FC Internationale. Ein Verein in Berlin-Schöneberg mit mehr als 1000 Mitgliedern und 40 Nationalitäten. Der FC Internationale hat Fragen der Nachhaltigkeit Schritt für Schritt integriert.
Ein Beispiel ist in der Vereinsgastronomie das neue Angebot von vegetarischen und veganen Speisen. Diese Erweiterung stieß zunächst auf Widerstände, berichtet Anton Klischewski, der im Verein die Themen Nachhaltigkeit und Inklusion koordiniert.
„Als es das erste Mal das vegane Schnitzel auf dem Grill gab, gab es natürlich die Kommentare vor allem von den älteren Herrschaften“, erzählt er. „Wir konnten da aber relativ gut dagegen argumentieren. Wir haben im Vorfeld eine Mitgliederumfrage durchgeführt, wo wir das Essensangebot besprochen haben.“
Anton Klischewski koordiniert beim Verein FC Internationale in Berlin -Schöneberg die Themen Nachhaltigkeit und Inklusion.
Anton Klischewski betreut beim Verein FC Internationale in Berlin -Schöneberg die Themen Nachhaltigkeit und Inklusion.© Ronny Blaschke
Für das Thema Nachhaltigkeit besetzt Anton Klischewski eine halbe Stelle beim FC Internationale. Zudem diskutiert eine Arbeitsgruppe mit 15 Mitgliedern neue Ideen. Mittelfristig möchte der FC Inter in seinem Fanshop nur noch fair gehandelte Artikel anbieten. Schon jetzt setzt er auf fair produzierte Bälle.

UN-Klimakonferenz kurz vor der WM

Anton Klischweski wünscht sich aber auch, dass Kommunen und Sportverbände mehr Unterstützung und Anreize für kleinere Vereine schaffen.
„Wenn wir in Berlin sitzen, gibt es ein positives Beispiel, was man nennen könnte vom Landessportbund Berlin. Der hat eine Förderung von fair gehandelten und ökologisch hergestellten Sportartikeln auf den Weg gebracht“, erklärt er. „Das sind bis zu 50 Prozent, die man sich als Amateurverein dort, wenn man sich für das nachhaltigere Angebot entscheidet, zurückbekommen könnte, was ein enormer Wert ist und vielleicht dieses Argument, Nachhaltigkeit ist teuer, im ersten Schritt direkt entkräften kann.“
Von Jahr zu Jahr erhält der Klimaschutz im Profifußball eine größere Aufmerksamkeit. Im vergangenen Herbst in Glasgow wurden dem Thema erstmals Veranstaltungen auf einer UN-Klimakonferenz gewidmet. Diese nächste Klimakonferenz im November in Ägypten will daran anknüpfen. Der Zufall, dass die WM in Katar wenige Tage später beginnt, könnte für das Thema ein großer Vorteil sein.

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